Orchideendiebe: Behörden planen besseren Schutz

dpa/lsw Kappel-Grafenhausen. Nach dem Diebstahl tausender Orchideen-Knollen aus dem Naturschutzgebiet Taubergießen am Oberrhein fehlen der Polizei konkrete Hinweise auf die Täter. Es werde weiter ermittelt, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Hierfür werde auch geprüft, ob und wo Orchideen zum Verkauf angeboten werden. Da es Meldungen über erneute Diebstähle gebe, seien Bürger zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Die Beamten seien dankbar für Tipps.

Unbekannte Täter hatten seit Anfang Mai bei Kappel-Grafenhausen im Ortenaukreis auf einer Fläche von mehreren Hektar systematisch rund 3000 der wildwachsenden streng geschützten Orchideen ausgegraben und mitgenommen. Naturschützer beklagen einen hohen Schaden. Die Knollen haben laut Polizei einen Wert von bis zu 250 000 Euro. Die Ermittler nehmen an, dass Knollen weiterverkauft werden sollen.

Das Regierungspräsidium Freiburg prüft nach eigenen Angaben Maßnahmen, um das 1700 Hektar große Naturschutzgebiet und den als Seltenheit geltenden Orchideenbestand besser zu schützen. Im Gespräch sei unter anderem der Einsatz eines hauptberuflichen Rangers, der die ehrenamtlichen Naturschutzwarte unterstütze.

Am Mittwoch trafen sich Vertreter verschiedener Behörden und der Polizei vor Ort, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Einen absoluten Schutz werde es nicht geben können, betonten sie. Dazu sei das jedermann zugängliche Schutzgebiet zu groß.

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Erstellt:
15. Mai 2019, 17:15 Uhr

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