33 Jahre nach Tod des Sängers

Sohn Torsten beichtet: Von Roy Blacks Erbe ist nichts geblieben

Für den Schnulzenkönig lief es 1991 wieder gut. Seine Freundin hatte die Tochter zur Welt gebracht, in einer TV-Serie war er Hauptdarsteller.

Als der Vater mit dem Sohne: Roy Black mit seinem kleinen Sohn Torsten Mitte der 1970er Jahre vor seiner Fischerhütte im oberbayerischen Ornau.

© Werner Roelen/picture alliance/dpa

Als der Vater mit dem Sohne: Roy Black mit seinem kleinen Sohn Torsten Mitte der 1970er Jahre vor seiner Fischerhütte im oberbayerischen Ornau.

Von Markus Brauer

Jahrzehntelang gehörte Roy Black zu den größten Unterhaltungsstars in Deutschland. Eine treue Fangemeinde verehrt ihn bis heute. Anfang der 1990er war der Schnulzen-Barde nach zahlreichen Aufs und Abs beruflich endlich wieder obenauf. Die RTL-Serie „Ein Schloß am Wörthersee“ mit dem Sänger in der Hauptrollen wurde ein Riesenerfolg. Privat erlebte Roy Black zu dieser Zeit Höhen und Tiefen. Sein Vater war gestorben und seine Freundin hatte die gemeinsame Tochter zur Welt gebracht.

Dann erschütterte im Oktober 1991 eine Schreckensmeldung die "heile" deutsche Schlagerwelt und ihre Fangemeinde: Roy Black, in den 1960ern und 70ern einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schlagersänger mit geschätzt mehr als 25 Millionen verkauften Platten, war tot in seiner Fischerhütte im oberbayerischen Ornau bei Heldenstein aufgefunden worden.

Roy Blacks Sohn gibt Einblicke in seine desolaten Finanzen

Der einzige Sohn des Barden, Torsten Höllerich, hat jetzt erstmals Einblicke in das Erbe seines berühmten Vaters gewährt. „Ich habe damals insgesamt etwa 400.000 Mark bekommen“, sagt der 48-Jährige der „Bild“-Zeitung.

Torsten Höllerich erzählt, wie viel Erbe er von seinem Vater bekommen hat und wie er sich jetzt durchs Leben schlägt. https://t.co/4DUDxW1D2V — KURIER (@KURIERat) July 14, 2025

Wo ist das Erbe von 1,2 Millionen D-Mark geblieben?

Roy Black, der mit bürgerlichem Namen Gerhard Höllerich hieß, habe bei seinem Tod ein Vermögen von 1,2 Millionen D-Mark (rund 600.000 Euro) besessen, das durch drei geteilt worden sei, so Torsten Höllerich ein Drittel an den Bruder Walter, ein Drittel an Tochter Nathalie, ein Drittel an Torsten.

Roy Black starb im Alter von nur 48 Jahren. Als Todesursache wurde damals Herzversagen diagnostiziert. Später wurden Berichte über Alkoholkonsum kolportiert, der möglicherweise eine Rolle gespielt haben könnte.

Von Ibiza nach Santa Marta

Seit 2005 lebt Roy Blacks Sohn in der kolumbianischen Großstadt Santa Marta. Zuvor hatte er sein Restaurant auf Ibiza verkauft, in das er das Erbe seines Vaters investiert hatte. In Südamerika erwarb er Immobilien, verkaufte diese aber schrittweise, um sein Leben zu finanzieren.

Heute ist das gesamte Erde seines Vaters pulverisiert, Höllerich ist mittellos. „Ich schlage mich durch. Es gibt Monate, da weiß ich nicht, wie ich die 200 Euro Miete für unsere Wohnung bezahlen soll.“

„Ich lebe mit den Konsequenzen meiner Entscheidung“

Zumindest hat der Sohn des Barden wieder eine Wohnung. Nach der endgültigen Trennung von seiner Ex-Frau Maria Fernanda war Höllerich zeitweise obdachlos. „Ich war nie der Mensch, der weit in die Zukunft denkt, der spart oder konservativ anlegt“, berichtet Höllerich.

„Die Wahnsinnsabenteuer, die ich in dieser Zeit erlebt habe, möchte ich niemals missen. Entweder du hast Freiheit oder Sicherheit. Ich habe mich für die Freiheit entschieden. Ich lebe mit den Konsequenzen meiner Entscheidung.“ Gesellschaft leistete ihm nur seine Hündin Negrita, die er als Welpe aus einer Mülltonne rettete.

Torsten Höllerich lebt nach eigenen Angaben von Gelegenheitsjobs, übersetzt Speisekarten oder Formulare, führt einen YouTube-Kanal über seinen Vater und bekommt nach eigener Aussage jährlich rund 2000 Euro Tantiemen, wenn Lieder seines Vaters im Radio gespielt werden (mit dpa-Agenturmaterial).

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Erstellt:
14. Juli 2025, 13:02 Uhr
Aktualisiert:
14. Juli 2025, 17:19 Uhr

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