Trotz Abgangs: Ex-SAP-Chef McDermott bekommt mehr Geld

dpa Walldorf. Ex-SAP-Chef Bill McDermott hat trotz seines Abgangs und eines Gewinnrückgangs mehr verdient. Für 2019 streicht der mittlerweile dem Cloud-Anbieter Servicenow vorstehende US-Amerikaner 12,8 Millionen Euro ein, zeigt der am Donnerstag veröffentlichte Geschäftsbericht des Dax-Konzerns. Ein Jahr zuvor hatte er 11,7 Millionen Euro verdient.

Ex-SAP-Chef Bill McDermott bei einer Veranstaltung. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archiv

Ex-SAP-Chef Bill McDermott bei einer Veranstaltung. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archiv

McDermott trat Mitte Oktober überraschend bei SAP zurück. Der Gewinn war bei dem Softwarekonzern vergangenes Jahr wegen eines teuren Stellenabbaus in einigen Bereichen um 17 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurückgegangen. Insgesamt beschäftigen die Walldorfer mit über 100 000 Mitarbeitern aber mehr Menschen als vor einem Jahr, weil an anderen Stellen Personal aufgebaut wurde.

Grund für McDermotts höheres Gehalt sind vor allem die langfristigen variablen Vergütungsbestandteile, die einen Großteil der Summe ausmachen. Sie orientieren sich unter anderem am Wachstum, an der Profitabilität und am Aktienkurs von SAP - auch gemessen an dem von direkten Konkurrenten. Das Geld sieht McDermott nicht sofort. Auf die langfristigen Bestandteile muss er bis zu vier Jahre warten, sie können sich auch ändern. Tatsächlich ausgezahlt werden dem Manager diesmal 15,2 Millionen Euro - darin sind Bestandteile aus früheren Jahren enthalten.

Das Ruder von McDermott übernommen haben als Co-Chefs Christian Klein sowie Jennifer Morgan. Die beiden müssen sich derzeit noch mit weniger Geld zufriedengeben, Morgan erhält knapp 6 Millionen Euro für das vergangene Jahr, Klein rund 5,5 Millionen.

In diesem Jahr will SAP die Vergütung des Managements etwas umbauen: So sollen in die kurzfristigen Gehaltskomponenten unter anderem nachhaltige Ziele wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie Treibhausgasemissionen einfließen. Bei der langfristigen Vergütung wird der Vorstand nun stärker am Abschneiden des Aktienkurses gegenüber der Tech-Branche gemessen anstatt nur an direkten Konkurrenten. Zudem wird die Aktienrendite zugrunde gelegt anstatt nur der Aktienkurs - darin einbezogen ist dann auch die Dividende.

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Erstellt:
27. Februar 2020, 14:14 Uhr

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