Vertiefung der Rhein-Fahrrinne: Minister fordern mehr Tempo

dpa/lrs Mainz. Die Verkehrsminister der am Rhein gelegenen Bundesländer haben mehr Tempo bei Infrastrukturprojekten rund um den für die Binnenschifffahrt wichtigen Strom gefordert. „Wir brauchen den Rhein, um als konkurrenz- und wettbewerbsfähiger Industriestandort weiterhin bestehen zu können“, sagte der rheinland-pfälzische Minister Volker Wissing (FDP) bei einer Länderkonferenz Rhein am Donnerstag in Mainz. Der Fluss müsse besser nutzbar gemacht werden, forderte Wissing auch mit Blick auf das Bundesverkehrsministerium. Unter anderem ist geplant, die Rhein-Fahrrinne am Mittelrhein an einigen Stellen zu vertiefen.

Tarek Al-Wazir (Grüne), hessischer Verkehrsminister. Foto: Jörg Carstensen/dpa/Archiv

Tarek Al-Wazir (Grüne), hessischer Verkehrsminister. Foto: Jörg Carstensen/dpa/Archiv

Bei der Konferenz in Mainz waren auch Wissings Amtskollegen Hendrik Wüst (Nordrhein-Westfalen/CDU), Tarek Al-Wazir (Hessen/Grüne) und Winfried Hermann (Baden-Württemberg/Grüne) dabei. Per Video zugeschaltet war die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Cora van Nieuwenhuizen. Al-Wazir sagte, das Binnenschiff sei ein umweltfreundliches Verkehrsmittel. Um die Kapazitäten des Rheins für den Transport von Gütern auszuschöpfen, sei die Optimierung der Abladetiefe am Nieder- und Mittelrhein zwingend erforderlich - genau dazu soll eine tiefere Rinne beitragen.

„Wenige Untiefen sorgen dafür, dass die Schiffe bei Niedrigwasser auf der gesamten Strecke von der Nordsee bis zum Main weniger laden als sie könnten“, sagte Al-Wazir. „Es gibt im gesamten Bundesverkehrswegeplan kein anderes Projekt mit einem annähernd so guten Kosten-Nutzen-Verhältnis, und trotzdem nimmt diese Projekt nicht genügend Fahrt auf.“ Wissing ergänzte, die Belastung der Menschen im Mittelrheintal wegen des Bahnlärms sei sehr hoch, für eine alternative Bahntrasse fehle eine konkrete Perspektive. „Die Stärkung der Binnenschifffahrt muss auch aus diesem Grund oberste Priorität haben.“

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Erstellt:
24. September 2020, 11:46 Uhr

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