Gold auf Rekordhoch
Was eine Unze Gold aktuell kostet & warum der Preis explodiert
Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung - nach oben. Was eine Feinunze aktuell kostet und was die Gründe für die fast täglich neuen Rekordhochs sind.

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Der Goldpreis hat ein neues Rekordhoch erreicht und nähert sich einer historischen Marke. Was eine Unze aktuell kostet und welche Faktoren den Kurs nach oben treiben.
Von Matthias Kemter
Zum Beginn der Handelswoche hat der Goldpreis ein neues Rekordhoch erreicht. Am zweiten Handelstag kletterte der Goldpreis sogar ein weiteres Mal auf aktuell rund 3868 US-Dollar (etwa 3300 Euro). Damit nähert sich das Edelmetall weiter der 4000-Dollar-Marke. Seit Jahresbeginn hat Gold rund 45 Prozent zugelegt, stärker als Aktienindizes wie der Dax (+19 Prozent) oder die Digitalwährung Bitcoin (+5 Prozent).
Gründe für den Höhenflug
Hauptgrunde ist aktuell der drohende Government Shutdown in den USA. Dieser sorgt für Nervosität an den Märkten. Ein möglicher Stillstand der Regierung könnte wichtige Wirtschaftsdaten verzögern und die Unsicherheit weiter erhöhen. Zudem belastet die anhaltende Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Fed das Vertrauen in die Notenbank.
Ein weiterer Grund für den Anstieg ist die Abwertung des US-Dollar. Für Investoren außerhalb des Dollarraums wird Gold dadurch günstiger. Gleichzeitig mieden Anleger US-Staatsanleihen, was den Trend zusätzlich verstärkt.
Der jüngste PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, stieg im August um 0,3 Prozent. Analysten erwarten bis Jahresende weitere Zinssenkungen, was zinslose Anlagen wie Gold attraktiver macht. Laut CME FedWatch liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei über 66 Prozent.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und andere geopolitische Spannungen treiben Anleger weiter in sichere Häfen. Gold gilt traditionell als Krisenwährung und stabiler Wertspeicher.
Zentralbanken, vor allem in Schwellenländern, kaufen aktuell massiv Gold. Gleichzeitig verzeichnen börsengehandelte Fonds (ETFs) starke Zuflüsse. 2025 gehört schon jetzt zu den Jahren mit den größten ETF-Käufen seit Einführung dieser Anlageklasse.
Historische Entwicklung
Allein in den vergangenen drei Jahren ist der Goldpreis um fast 130 Prozent gestiegen. Die aktuelle Rally läuft bereits die sechste Woche in Folge. Experten wie die Analysten von Barclays oder Deutsche Bank sehen den Preis noch nicht überteuert, sondern als „gute Absicherung“ gegen Währungs- und Konjunkturrisiken. Ob der Goldpreis seinen Höhenflug fortsetzt, hängt vor allem heute stark von der Entwicklung im Weißen Haus ab. Mittelfristig spielt die Zinspolitik der Fed eine entscheidende Rolle. Bleibt der Kurs locker, könnten ETF-Bestände weiter steigen und den Preis stützen. Dreht die Notenbank dagegen wieder auf einen restriktiveren Kurs oder entspannt sich die Inflation, könnte das Edelmetall an Dynamik verlieren.