Zahl der Privatpleiten im Südwesten steigt stark

dpa/lsw Hamburg/Stuttgart. In Baden-Württemberg sind im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum pleitegegangen. In der ersten Jahreshälfte lag die Zahl der Privatinsolvenzen bei 5901, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten „Schuldenbarometer“ der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel hervorgeht. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug mehr als 50 Prozent. 2020 hatte die Zahl im ersten Halbjahr bei 3929 gelegen.

Ein älterer Mann zählt Geld an einem Tisch. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Illustration

Ein älterer Mann zählt Geld an einem Tisch. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Illustration

Bei den Berechnungen der Fallzahlen auf 100.000 Einwohner liegt der Südwesten unter dem Bundesdurchschnitt von 68 Privatinsolvenzen. In Baden-Württemberg kamen im ersten Halbjahr 53 Privatpleiten auf 100.000 Einwohner. Nur Bayern hat mit 47 Fällen einen geringeren Wert.

Laut der Wirtschaftsauskunftei gab es in Deutschland von Januar bis Ende Juni mit 57.992 Fällen schon mehr Pleiten von Privatleuten als im vergangenen Jahr (56.324). Zuvor seien die Zahlen zehn Jahre lang gesunken. Den starken Anstieg im ersten Halbjahr führte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein größtenteils darauf zurück, dass viele Betroffene eine Gesetzesreform abgewartet hätten. Danach werden sie nach drei statt wie bisher nach sechs Jahren von ihren restlichen Schulden befreit. Die Verkürzung gilt rückwirkend ab 1. Oktober 2020.

© dpa-infocom, dpa:211007-99-513261/3

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Erstellt:
7. Oktober 2021, 12:44 Uhr

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