Zahnärztliche Versorgung im Rems-Murr-Kreis ist stabil
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung veröffentlicht den Versorgungsbericht für 2025 – und fordert bessere politische Rahmenbedingungen.

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Im Rems-Murr-Kreis wird die zahnmedizinische Versorgung aktuell von 291 Zahnärztinnen und Zahnärzten sichergestellt. Archivfoto: Alexander Becher
Rems-Murr. Die zahnmedizinische Versorgung der gesetzlich Versicherten in Baden-Württemberg ist auch im laufenden Jahr flächendeckend gesichert. Das zeigt der jüngst von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) herausgegebene Versorgungsbericht 2025. Ohne bessere Rahmenbedingungen drohen zukünftig jedoch Versorgungsengpässe.
Im Rems-Murr-Kreis wird die zahnmedizinische Versorgung aktuell von 291 Zahnärztinnen und Zahnärzten sichergestellt. Dies entspricht einem Betreuungsverhältnis von einer Zahnärztin beziehungsweise einem Zahnarzt auf 1514 Einwohnerinnen und Einwohner. Der Versorgungsgrad im Rems-Murr-Kreis liegt bei 100,8 Prozent.
„Alle Menschen im Land können hochwertige zahnärztliche Versorgungsangebote in Wohnortnähe in Anspruch nehmen. Dies ist für uns eine Bestätigung unserer Arbeit und zugleich ein Ansporn, weiter für eine flächendeckend stabile und hochwertige zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung zu arbeiten“, erklärt der Vorstand der KZV BW, Torsten Tomppert. Der jährlich erscheinende und als Serviceprodukt bewährte Versorgungsbericht trägt dazu bei, regional drohende Engpässe frühzeitig zu identifizieren und im Dialog mit der Kommunal- und Landespolitik dafür zu sorgen, dass bei Bedarf rechtzeitig und zielgenau gegengesteuert werden kann. In Baden-Württemberg sind derzeit 8.091 Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte in 4831 zahnärztlichen Praxen tätig. Auf einen Zahnarzt kommen rund 1389 Einwohner. Im vergangenen Jahr behandelten die baden-württembergischen Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte insgesamt 6,8 Millionen gesetzlich Versicherte in 22,4 Millionen Behandlungssitzungen.
Zu den wichtigsten Zielen gehört der Abbau unnötiger bürokratischer Vorgaben
Trotz der derzeit noch landesweit stabilen Versorgungssituation mache der Bericht deutlich, dass die vertragszahnärztliche Versorgung schweren Belastungen ausgesetzt ist und verschiedene Entwicklungen Anlass zur Sorge geben, so die KZV. Der Rückgang der Praxisstandorte hält an und fällt gerade bei den Einzelpraxen überdurchschnittlich hoch aus. „Als berufsständische Vertretung der Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte verstehen wir es als Teil unseres gesetzlichen Auftrags, diese Entwicklungen klar zu benennen und Vorschläge zu unterbreiten, wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Praxen verbessert werden können“, so der Vorstand der KZV BW. Zu den wichtigsten Zielen gehöre insbesondere der Abbau unnötiger bürokratischer Vorgaben, die den Praxisbetrieb lähmen und wertvolle Zeit binden – Zeit, die dann für die Behandlung fehle. „Die neue Bundesregierung wird zeigen müssen, ob sie in der Lage ist, das im Koalitionsvertrag formulierte Ziel auch wirklich zu erreichen.“
Völlig unzureichend sei das Vorhaben der Bundesregierung, die Budgetierung lediglich im fachärztlichen Bereich und nur in unterversorgten Regionen abzuschaffen. Das Ziel müsse die Vergütung aller ambulant erbrachten ärztlichen Leistungen bleiben. „Nach Jahren sich verschlechternder Rahmenbedingungen für die Praxen wäre dies ein wichtiger Schritt, um die Niederlassungsbereitschaft der Zahnärzte wieder zu stärken“, ergänzt der KZV-Vorstand. pm