Heilbronn

Zoll zerschlägt Schleuserbande

Eine Schleuserbande, die Angestellte illegal angestellt hat, konnte vom Zoll bei einer Großaktion zerschlagen werden. Bandenmitgliedern wird unter anderem Menschenhandel und Ausbeutung von Arbeitskräften vorgeworfen.

Einsatzkräfte durchsuchen Gebäude und stellen Beweismaterial sicher. (Symbolbild)

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Einsatzkräfte durchsuchen Gebäude und stellen Beweismaterial sicher. (Symbolbild)

Von suj/dpa

Das Hauptzollamt Heilbronn hat eine Schleuserbande zerschlagen. Laut Behörde richten sich die Ermittlungen gegen sieben Tatverdächtige. Nach ersten Erkenntnissen sollen sie ausländische Arbeitende weit über die zulässige tägliche Arbeitszeit hinaus beschäftigt haben.

Außerdem habe das Gehalt weit unter Mindestlohn gelegen und bei Krankheit hätten die Arbeitenden keine Lohnfortzahlung erhalten. Darüber hinaus seien für die Beschäftigungen keine Steuern gezahlt worden, teilte das Hauptzollamt am Montag mit.

Arbeitnehmer sind Analphabeten

Den Angaben zufolge waren rund 400 Einsatzkräfte an der Aktion in der vergangenen Woche beteiligt, darunter auch Mitarbeitende der zuständigen Arbeitsschutzbehörde und von Opferschutzorganisationen. 16 Gebäude wurden durchsucht, Beweismaterial sichergestellt und Vermögen im sechsstelligen Bereich sichergestellt.

Drei Tatverdächtige wurden bereits festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Vorgeworfen wird ihnen unter anderem banden- und gewerbsmäßiges Schleusen von Ausländern, Menschenhandel, Ausbeutung von Arbeitskräften und das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt.

Bei den ausländischen Arbeitnehmenden handelt es sich nach Angaben des Hauptzollamts Heilbronn teilweise um Analphabeten. Aufgrund der Sprachbarriere seien sie nicht in der Lage gewesen, die deutschen Behörden über ihre Notlage zu informieren. Die Ermittlungen dauern an.

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Erstellt:
28. November 2022, 16:08 Uhr

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