KI-Wettbewerb in Tübingen
Zwei Schülerprojekte aus Baden-Württemberg für KI-Preis nominiert
Bei einem Bundeswettbewerb für Künstliche Intelligenz stehen zwei Erfindungen von Schülern aus Baden-Württemberg im Finale. Es geht um igelfreundliche Mähroboter und um Altkleider. Die Preisverleihung ist am Freitag in Tübingen.

© dpa/Armin Weigel
Mähroboter können Igel verletzen oder gar töten – nicht aber ein KI-gestützter Mähroboter mit Infrarotkamera.
Von Julia Bosch
Für Menschen sind Mähroboter praktisch; die Wiese wird gestutzt, ohne dass man selbst den Rasenmäher hin- und herwuchten muss. Für Tiere wie Igel kann der Einsatz eines Mähroboters jedoch schwere Verletzungen bedeuten, mitunter sogar den Tod. Das wollte Sebastian Albert, ein 20-Jähriger aus March bei Freiburg, so nicht mehr hinnehmen. Er entwickelte einen KI-gestützten Mähroboter mit Infrarotkamera, der Igel erkennt und ihnen ausweicht – sowohl tagsüber als auch nachts. Mit seinem Projekt Igelretter ist der 20-Jährige, der im Übrigen Spastiker ist, nun für einen hoch dotierten Preis nominiert.
Schüler wollen Umgang mit Altkleidern effizienter machen
Am kommenden Freitag, 10. November, wird in Tübingen nämlich der Sieger des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz (KI) ausgezeichnet. Zehn Teams, bestehend aus Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen aus ganz Deutschland, wurden nominiert, die ihre Projekte vorstellen. Mit dabei ist erstmals auch ein Team einer Deutschen Schule im Ausland, nämlich in New York.
Und neben dem Erfinder des igelfreundlichen Mähroboters ist noch ein weiteres Projekt aus Baden-Württemberg nominiert: Drei Schüler aus Uttenweiler und Langenenslingen (Kreis Biberach) haben unter dem Titel ai-recyclotron etwas erfunden, was dabei helfen soll, die Berge an Altkleidern in Containern schneller abzubauen und effizienter für die Spendenverteilung vorzubereiten. Dafür haben Kai Schad (20) sowie Emmanuel und Benjamin Zache (beide 19) eine Fotozelle gebaut, mehr als 2000 Fotos von Kleidungsstücken gemacht und damit ihre Künstliche Intelligenz trainiert. Nun erkennt und klassifiziert der Algorithmus Kleidungsstücke mit 90-prozentiger Genauigkeit.
Gewinner bekommt 1500 Euro und ein Praktikum
Der Hauptgewinn des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz besteht aus einem Geldpreis von 1500 Euro sowie einem Praktikumsplatz in einem Hightechunternehmen. Zusätzlich gibt es Sonderpreise in den Kategorien Hardware sowie Umwelt und Nachhaltigkeit. Außerdem gibt es einen Nachwuchspreis und eine Schule wird zur KI-Schule des Jahres gekürt. Den Wettbewerb gibt es nun zum fünften Jahr in Folge. Teilnehmen können junge Einzelpersonen oder Teams mit bis zu vier Personen. Ziel ist es, einen positiven Beitrag für Mensch und Umwelt zu leisten.
Die Preisverleihung beginnt am Freitag um 19.30 Uhr im Freistil, Wöhrdstraße 25 in Tübingen. Man kann sich das Ganze auch digital ansehen unter dem Link bw-ki.de/live. Zudem gibt es die Möglichkeit, per Abstimmung einem Team zu einem Publikumspreis zu verhelfen. Durch den Abend führt der Physiker und Moderator Philip Häusser.