Zwei tote Männer: Fallschirme kollidieren miteinander

dpa/lsw Bad Saulgau. Nach dem tragischen Tod zweier Fallschirmspringer in Bad Saulgau laufen die Ermittlungen zur Ursache für den Absturz. Bekannt ist bisher, dass die Kappen beider Schirme miteinander kollidierten. Das aber könnte aus vielen Gründen geschehen sein.

Feuerwehrleute haben auf dem Flugplatzgelände in Saulgau einen sichtschutz errichtet. Foto: Thomas Warnack

Feuerwehrleute haben auf dem Flugplatzgelände in Saulgau einen sichtschutz errichtet. Foto: Thomas Warnack

Nach dem Tod zweier Fallschirmspringer im Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) haben die Behörden neue Einzelheiten mitgeteilt. Demnach kollidierten die Kappen beider Fallschirme in einer Flughöhe von etwa 100 Metern über dem Boden. „Hierdurch gerieten beide Springer ins Trudeln und stürzten ab“, hieß es am Montag in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei.

Die 49 Jahre und 32 Jahre alten Männer waren bei einer Benefizveranstaltung der ortsansässigen Fallschirmschule beim ersten Sprung des Tages in einer Gruppe von 17 Springern in etwa 4000 Metern Höhe aus einem Flugzeug abgesetzt worden. In Flughöhe von etwa 1000 Metern hätten sich die Fallschirme ordnungsgemäß geöffnet. Weshalb beide Schirme dann miteinander in Berührung kamen, war zunächst unklar, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Nach Angaben der Polizei schlugen die Männer am Samstag auf dem Boden auf und wurden so schwer verletzt, dass sie kurz darauf starben. Helfer hatten erfolglos versucht, die Männer zu reanimieren. Beide hatten den Behörden zufolge noch versucht, ihre Rettungsschirme auszulösen. Dies sei dem jüngeren Mann zwar noch gelungen, wegen der geringen Flughöhe konnte der Fall nicht mehr abgebremst werden.

Aus Sicht von Ralph Schusser vom Deutschen Fallschirmsportverband könnte sich die Ursachenforschung noch einige Zeit hinziehen. „Mit Blick auf die mögliche Ursache für das tragische Unglück sind vom menschlichen Versagen bis hin zu einem technischen Fehler viele Gründe denkbar“, sagte der Geschäftsführer des Verbands. Ihm zufolge gibt es auch bei Fallschirmsprüngen diverse Regeln, die zu beachten seien. Am wichtigsten sei das Motto „See and Avoid“ - zu deutsch sinngemäß „sehen und ausweichen“ - um Kollisionen zu verhindern. Zwar könnten Fallschirmspringer bis zu einem gewissen Grad die Richtung ihrer Bewegung bestimmen. Auf der anderen Seite sei die Zeit, um zu reagieren, während eines Fallschirmsprungs knapp.

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Erstellt:
20. Mai 2019, 19:59 Uhr

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