Zweite Runde beim BKZ-Bürgerbarometer Backnang

Was läuft gut in Backnang? Wo gibt es Probleme? Wie 2019 führt unsere Zeitung vor der Gemeinderatswahl am 9. Juni wieder eine repräsentative Umfrage zu verschiedenen Themen durch. Wer möchte, kann sich ab heute online daran beteiligen.

Die Teilnahme an der Online-Umfrage dauert nur etwa fünf bis zehn Minuten. Unter anderem können die Teilnehmenden dabei verschiedene Aspekte in Backnang mit Schulnoten bewerten. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Die Teilnahme an der Online-Umfrage dauert nur etwa fünf bis zehn Minuten. Unter anderem können die Teilnehmenden dabei verschiedene Aspekte in Backnang mit Schulnoten bewerten. Foto: Alexander Becher

Backnang. In knapp drei Monaten ist in Baden-Württemberg Superwahltag. Neben dem Europaparlament werden am 9. Juni auch die kommunalen Gremien neu gewählt, also Regionalversammlung, Kreistag, Gemeinde- und Ortschaftsräte. Die Vorbereitungen auf diesen Tag haben auch in Backnang längst begonnen. Die meisten Parteien und Wählervereinigungen haben ihre Kandidatenlisten bereits aufgestellt und arbeiten nun an ihren Wahlprogrammen. Dabei wollen sie sich vor allem um die Themen kümmern, die den Bürgerinnen und Bürgern auf den Nägeln brennen. Aber welche sind das überhaupt?

Schon vor der Gemeinderatswahl 2019 hat unsere Zeitung darauf klare Antworten gegeben. Für das erste BKZ-Bürgerbarometer hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) aus Ludwigsburg damals eine repräsentative Umfrage in Backnang durchgeführt, an der sich online und telefonisch rund 600 Personen beteiligten. Die Ergebnisse zeigten: Eine große Mehrheit von 82 Prozent findet Backnang attraktiv oder sogar sehr attraktiv, doch im Detail gibt es auch Kritikpunkte. Größtes Ärgernis war damals auch Sicht vieler Befragter die Verkehrssituation, die im Schnitt nur mit der Schulnote 3,5 bewertet wurde. Vor allem die regelmäßigen Staus im Berufsverkehr waren ein Manko: Fast 74 Prozent der Befragten störten sich daran.

Zweite Runde beim BKZ-Bürgerbarometer Backnang
Und wie sieht es fünf Jahre später aus? Das wollen wir herausfinden und starten mit dem BKZ-Bürgerbarometer in die zweite Runde. Auch diesmal wird die Befragung wieder von der GMA (siehe Infotext) durchgeführt. „Das war uns wichtig, weil dieses Institut viel Erfahrung mit Umfragen hat und wir dadurch Ergebnisse erhalten, die repräsentativ für die Backnanger Gesamtbevölkerung sind“, sagt Redaktionsleiter Kornelius Fritz.

Wie das funktioniert, erklärt Maren Risel, die den Bereich Markt- und Meinungsforschung bei der GMA leitet. „Eine Umfrage ist dann repräsentativ, wenn die Zusammensetzung der Stichprobe mit der Gesamtbevölkerung übereinstimmt.“ Um das zu erreichen, wird die Befragung in zwei Phasen durchgeführt. Ab heute beginnt eine offene Online-Umfrage, bei der jeder mitmachen kann. Sie läuft genau einen Monat bis zum 16. April. Neben Backnangerinnen und Backnangern dürfen auch Personen aus Nachbargemeinden mitmachen, die beispielsweise in Backnang arbeiten oder regelmäßig in der Stadt unterwegs sind.

Zusätzlich werden am 14. April Interviewer der GMA beim Backnanger Tulpenfrühling auch noch Passanten persönlich befragen. „Da können wir dann gezielt bestimmte Alters- und Personengruppen ansprechen, die wir mit der Online-Umfrage nicht so gut erwischt haben“, erklärt Maren Risel. Sollte es am Ende trotzdem noch einzelne Gruppen geben, die in der Stichprobe über- oder unterrepräsentiert sind, können die Meinungsforscher dies durch sogenannte Gewichtungsfaktoren ausgleichen. „Dadurch ist das Ergebnis am Ende repräsentativ für die Backnanger Gesamtbevölkerung“, erklärt Maren Risel.

Rückschlüsse auf die Identität der Teilnehmer sind nicht möglich

Aber könnte die Online-Umfrage nicht womöglich von bestimmten Interessengruppen manipuliert werden? „Wir haben verschiedene Möglichkeiten, um das zu verhindern“, sagt Risel. So könne man etwa anhand der IP-Adressen feststellen, wenn Personen mehrfach teilnehmen. Auch wenn viele Teilnehmer genau gleich antworten, wird das erkannt. Diese Fragebögen werden dann aussortiert. Rückschlüsse auf die Identität der Teilnehmer sind hingegen nicht möglich. Die Umfrage ist absolut anonym, die GMA garantiert zudem die Einhaltung aller Datenschutzbestimmungen.

BKZ-Redaktionsleiter Kornelius Fritz hofft, dass sich möglichst viele Menschen aus der Region an der Umfrage beteiligen. „Es ist die einmalige Chance, den Kommunalpolitikern direkt mitzuteilen, was in Backnang gut läuft, aber auch, wo es noch Defizite gibt.“ Die Teilnahme an der Umfrage dauert nur etwa fünf bis zehn Minuten. Trotzdem deckt das BKZ-Bürgerbarometer ein breites Themenspektrum ab. So können die Teilnehmer unter anderem verschiedene Aspekte wie die Verkehrssituation, das Wohnungsangebot oder die Familienfreundlichkeit in Backnang mit Schulnoten bewerten. Außerdem werden sie gefragt, was ihnen an der Stadt am besten gefällt und was sie am meisten stört.

Es ist möglich, Fragen wegzulassen oder auf „weiß nicht“ zu klicken

Weitere Themen

Am Ende wird dann noch ein Meinungsbild zu verschiedenen aktuellen Themen abgefragt, etwa zum B-14-Ausbau oder zu den städtischen Anstrengungen für den Klimaschutz. Übrigens: Wer sich zu einem bestimmten Thema nicht äußern kann oder will, kann auch einzelne Fragen weglassen beziehungsweise auf „weiß nicht“ klicken.

Über die Ergebnisse der Befragung wird unsere Zeitung in den Wochen vor der Kommunalwahl ausführlich berichten. Geplant sind mehrere Sonderseiten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Auch die Parteien und Wählervereinigungen können dazu jeweils ihre Positionen darstellen.

Im Backnanger Rathaus wird das zweite BKZ-Bürgerbarometer mit großem Interesse verfolgt: „Die Ergebnisse sind auch für uns als Stadt sehr aufschlussreich, weil sie uns zeigen, wo aus Sicht der Bürgerschaft der größte Handlungsbedarf besteht“, sagt Oberbürgermeister Maximilian Friedrich. Deshalb wird sich die Stadt auch an den Kosten für die Umfrage beteiligen und die Ergebnisse im Anschluss für ihre Zwecke auswerten. Auf die Berichterstattung in der Zeitung haben OB und Verwaltung aber natürlich keinen Einfluss. kf

Die Umfrage ist auf unserer Website www.bkz.de zu finden oder direkt unter diesem Link.

GMA

Institut Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) mit Sitz in Ludwigsburg ist ein unabhängiges Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Einzelhandels-, Immobilien- und Stadtentwicklung. Auftragnehmer sind hauptsächlich Kommunen, aber auch private Unternehmen. Die GMA beschäftigt rund 40 Angestellte und hat Niederlassungen in München, Hamburg, Köln und Dresden.

Umfragen Die GMA führt laut Maren Risel pro Jahr etwa 200 Umfragen nach wissenschaftlichen Standards durch. Für persönliche Befragungen nutzt das Institut dafür ein großes Netz an geschulten Interviewern.

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Erstellt:
16. März 2024, 06:00 Uhr

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