HC Oppenweiler/Backnang: Große Moral, aber keine Punkte gegen den VfL Pfullingen

Die Drittliga-Handballer kommen nicht voran. Das 28:33 gegen den VfL Pfullingen war die erste Heimniederlage dieser Saison und die dritte Pleite in Folge. Ein Rückschlag im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.

Für Alexander Schmid (grünes Trikot) und den HCOB hat es trotz großen Kampfes nicht für Punkte gereicht. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Für Alexander Schmid (grünes Trikot) und den HCOB hat es trotz großen Kampfes nicht für Punkte gereicht. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Kampfgeist und Moral stimmten beim HC Oppenweiler/Backnang, am Ende fehlten die Kräfte. Der VfL Pfullingen hatte in Bestbesetzung mehr Alternativen, und so gab es die erste Heimniederlage der Saison für den HCOB. 700 Zuschauer in der Gemeindehalle erlebten eine intensive und umkämpfte Begegnung. Der HCOB hatte in der ersten Halbzeit Vorteile. Ballgewinne in der Abwehr ermöglichten schnelle Gegenstöße und Überzahlmomente, Philipp Maurer trat dabei als treffsicherer Abschlussspieler in Erscheinung. Die Hausherren lagen nach 13 Minuten mit 9:6 vorne, und sie hätten sogar noch einen etwas deutlichen Vorsprung herauswerfen können. Vor dem Tor ließen sie jedoch einige freie Würfe liegen.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme mit der ersten und der zweiten Welle, weil wir den Abwehr-Angriff-Wechsel nicht gut hinbekommen haben“, fand VfL-Trainer Florian Möck und ergänzte: „Als wir nicht mehr gewechselt haben, hatten wir es besser im Griff.“ Seine Mannschaft kam heran, ging beim 11:10 erstmals in Führung, allerdings nur kurz. Der HCOB eroberte sich das Momentum zurück. Lukas Rauh verwertete einen Abpraller, Alexander Schmid traf vom Kreis. Kurz vor der Pause führten die Murrtaler mit zwei Toren. In den letzten Aktionen vor dem Seitenwechsel ging die vorteilhafte Ausgangslage aber dahin. Daniel Schliedermann hatte Pech. Ein Schiedsrichterpfiff, umgehend bedauert, genau in einen erfolgreichen Torwurf hinein verhinderte eine Zwei-Tore-Führung. Es folgte ein Fehlpass, der VfL kam mit der Sirene zum 15:15-Ausgleich. Das war aus Sicht der Gastgeber angesichts eines beherzten Auftrittes eigentlich zu wenig.

Pfullingen profitiert von den besseren Wechselmöglichkeiten

Nach der Pause profitierte Pfullingen von seinen Wechselmöglichkeiten. Die Rückraumspieler Felix Zeiler und Lukas Fischer setzten Akzente. Der Gast warf sich einen Vorsprung heraus. Beim HCOB lastete im Angriff viel auf Timm Buck, er hielt sein Team im Spiel. Zugleich merkte man fehlende Wechseloptionen: Neben Elias Newel fehlte auch Niklas Diebel (krank). Aus dem rechten Rückraum mangelte es an Torgefahr. Tim Dahlhaus und Lukasz Orlich kamen zu selten durch.

Die Partie wurde hitziger. Pfullingens Paul Prinz und HCOB-Akteur Florian Frank sahen nach einem Tumult jeweils rot. Auch sonst gab es viele umstrittene Situationen. Die Gastgeber entwickelten im Angriff nicht mehr ausreichend Torgefahr, sie verloren nach und nach an Boden. Ein Wechselfehler und ein verworfener Siebenmeter kamen hinzu, acht Minuten vor dem Ende führte Pfullingen mit sieben Toren (23:30).

Der HC Oppenweiler-Backnang kämpfte sich in den Schlussminuten zwar wieder etwas heran, aber für eine Wende war es zu spät. Lukas Fischer machte den Sack für Pfullingen mit seinen Toren zu. HCOB-Trainer Daniel Brack wollte seinem Team „emotional in diesem Spiel keinen Vorwurf machen. Jeder hat reingehauen, was ging.“ VfL-Trainer Florian Möck verwies auf den Umstand, „dass wir die breitere Bank hatten und gut wechseln konnten, das hat den Ausschlag gegeben.“

28:33 (15:15) HC Oppenweiler/Backnang Stasch, Müller – Schliedermann (5), Buck (7), Schmid (2), Dangers (1), Dahlhaus, Schmiedt (3), Orlich (1), Goller (2/2), Frank, Maurer (3), Rauh (3), Gehrke (1). ). VfL Pfullingen Spitz, Schlipphak – Zeiler (6), Dietrich, Schiemann (1), Schmidt (5), Niklas Roth (1), Prinz (1), Mathis Roth, Ilitsch (2), Fischer (5/1), Hausmann (4), Röller (1), List (2), Rix (4/4), Mühlhäuser. Siebenmeter 2/4 : 5/7 (Goller scheitert an Schlipphak und an Spitz – Rix wirft drüber und scheitert an Müller). – Zeitstrafen 14:8 Minuten (Rauh/zweimal, Buck, Dangers, Schmiedt, Goller, Frank/nach Disqualifikation – Rix, Fischer, Ilitsch, Prinz/nach Disqualifikation). – Schiedsrichter Ernst/Friedhoff (Fellbach/Freiburg). – Zuschauer 700. Aufstiegsrunde Im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde hat der HCOB durch die dritte Niederlage in Serie einen Rückschlag erlitten – und ist trotzdem weiter voll im Rennen. Am Freitag vermeldete der DHB, dass aus der Südstaffel nur die HSG Konstanz, der HCOB und die Wölfe Würzburg die Unterlagen zur Teilnahme an den Spielen um den Aufstieg eingereicht haben. Bedeutet: Neben dem aktuellen Tabellenzweite SG Leutershausen hat auch der an sich vielversprechend im Rennen liegende VfL Pfullingen nicht gemeldet. Das kam zumindest unerwartet, denn in den vergangenen Jahren hatte der Club durchaus seine Chance gesucht. Geht man davon aus, dass der aktuelle Spitzenreiter HSG Konstanz mit seinem bereits deutlichen Vorsprung einen der zwei Startplätze der Südstaffel belegen wird, läuft es im Duell ums zweite Ticket also auf einen Zweikampf zwischen dem HCOB und den Wölfen hinaus. Im Moment haben die Murrtaler einen Punkt Vorsprung, sechs Begegnungen sind es noch, ganz am Ende kommt es zum direkten Aufeinandertreffen. Das heißt für den HCOB: Es gilt, die Negativerlebnisse der vergangenen Wochen abzuschütteln und am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel bei HT München die Trendwende einzuleiten.

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Erstellt:
7. April 2024, 16:54 Uhr

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