Handball-Bundesliga
Nach Pokal-Frust – Frisch Auf Göppingen kämpft Hannover nieder
Frisch Auf Göppingen dreht mit einem überragenden Kristian Saeveras vor 4100 Zuschauern mit einer Energieleistung einen 16:20-Rückstand und besiegt die TSV Hannover-Burgdorf 30:26

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Frisch Auf jubelt mit seinen Fans über den ersten Heimsieg der Saison.
Von Jürgen Frey
Es war das endgültige Signal, das die EWS-Arena zum Beben brachte. Ymir Gislason, der isländische Kapitän von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen, hechtete nach einer Abwehraktion gleich zweimal nach dem Ball, eroberte ihn erfolgreich und warf ihn aus der eigenen Hälfte auch noch ins leere gegnerische Tor. Es war nach einem 16:20-Rückstand (34.) der Treffer zum 20:21 (39.), Frisch Auf zog auf 26:21 (52.) davon und am Ende gewann die Mannschaft von Trainer Ben Matschke mit einer enormen Energieleistung mit 30:26 (16:18). „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft, es war nicht einfach nach unserem enttäuschenden Pokal-Aus gegen Leipzig am vergangenen Mittwoch“, sagte Matschke.
Es war ein Erfolg eines kampfstarken Kollektivs, doch ohne einen überragenden Individualisten wäre der erste Heimsieg in dieser Saison nicht möglich gewesen: Kristian Saeveras. Der 29 Jahre alte norwegische Nationaltorwart zwischen den Pfosten von Frisch Auf zeigte seine mit Abstand beste Leistung für die Grün-Weißen und hielt 17 Bälle, das entsprach einer Quote von 40 Prozent. „Wir haben in der ersten Hälfte noch zu viele Tore vom Kreis zugelassen. Das bekamen wir nach der Pause viel besser in den Griff“, sagte Saeveras und bedankte sich nicht nur bei seiner viel energischer zupackenden Abwehr, sondern auch bei den 4100 Zuschauern: „Das war Wahnsinn, solch eine Atmosphäre habe ich noch nie erlebt.“
Ohne den auch gegen seinen Ex-Club weiterhin verletzten Rückraumspieler Martin Hanne (Sehnenriss an der Wurfhand) trafen für Frisch Auf Marcel Schiller (7/2), Oskar Sunnefeldt (6), Erik Persson und Franko Lastro (je 4) am besten. Für Hannover war Kreisläufer Justus Fischer (6) vor Thomas Solstad (5) und Marian Michalczik (4) am erfolgreichsten.
„Frisch Auf hat zwei, drei Gänge hochgeschaltet, auch in Sachen Härte, das hat uns den Zahn gezogen“, sagte Michalczik. „Nach der Umstellung auf die 5:1-Formation haben wir keine Mittel mehr gefunden. Mit der Halle brachen dann alle Dämme. Für uns ist das sehr ernüchternd“, ergänzte TSV-Trainer Christian Prokop.
Weiter geht es für Frisch Auf, das mit 7:7 Punkten im Tabellenmittelfeld rangiert, mit dem baden-württembergischen Derby am kommenden Donnerstag (19 Uhr) bei den Rhein-Neckar Löwen. Dann folgen zwei Heimspiele in Serie gegen den VfL Gumersbach (12. Oktober, 18 Uhr) und den Bergischen HC (17. Oktober, 19 Uhr).
Aufstellungen
Frisch Auf Saeveras 1 Tor (1.-60. Minute), Buchele; Neudeck 1, ten Velde, Klöve 1, Goßner, Hallbäck 1, Persson 4, Schiller 7/2, Jurmala, Sunnefeldt 6, Lastro 4, Gislason 2, Newel 2, Schmidt 1.
TSV Birlehm (1.-30.), Gade (31.-60.); Tissier 3, Poulsen 3, Orlov 1, Pedersen 3, Steinhauser, Michalczik 4, Aho, Stutzke, Solstad 5, Fischer 6, Feise, Weber 1, Rodriguez.
Saison 2025/26
Ergebnisse GWD Minden – FAG 28:28, FAG – Füchse Berlin 26:32, HC Erlangen – FAG 28:29, FAG – SC DHfK Leipzig 24:24, TVB – FAG 28:28, SG Flensburg-Handewitt – FAG 32:26, FAG – SC DHfK Leipzig 26:28 (DHB-Pokal), FAG – TSV Hannover-Burgdorf 30:26.
TermineRhein-Neckar Löwen – FAG (9. Oktober, 19 Uhr), FAG – VfL Gummersbach (12. Oktober, 18 Uhr), FAG – Bergischer HC (17. Oktober, 19 Uhr), HSG Wetzlar – FAG (23. Oktober, 19 Uhr), FAG – HSV Hamburg (13. November, 19 Uhr), THW Kiel – FAG (22. November, 20 Uhr), FAG – MT Melsungen (29. November, 19 Uhr), SC Magdeburg – FAG (7. Dezember, 18 Uhr). (jüf)

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Tim Kneule: Aufnahme in die Hall of Fame.

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Victor Klöve: Emotionen pur.

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Starke Schlussphase: Oskar Sunnefeldt

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Bedient: TSV-Coach Christian Prokop.

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Hoch erfreut: FAG-Coach Ben Matschke.

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Top Leistung: Frisch-Auf-Keeper Kristian Saeveras.

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ten Velde, Gislason (v. li.): Siegesjubel.

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Der Österreicher Franko Lastro: Starke Vorstellung des Göppinger Rechtsaußen.

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Marcel Schiller erzielte die meisten Tore für das Matschke-Team.