Radballer des RSV Waldrems planen den nächsten Coup

Die Fünferradballer des RSV Waldrems fahren heute nach Hessen, um unweit von Gießen die fünfte deutsche Meisterschaft in Folge zu holen. Der Titelverteidiger aus dem Backnanger Süden ist zuversichtlich, obwohl er diese Saison doch das eine oder andere Hindernis überwinden muss.

Björn Bootsmann hat mit Waldrems bei den Titelkämpfen in Krofdorf die fünfte deutsche Meisterschaft fest im Blick. Foto: Alexander Becher

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Björn Bootsmann hat mit Waldrems bei den Titelkämpfen in Krofdorf die fünfte deutsche Meisterschaft fest im Blick. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Viermal in Folge hat es für den RSV Waldrems schon geklappt. Heute soll der fünfte Streich folgen. Bei der deutschen Meisterschaft unweit von Gießen peilen die Fünferradballer aus dem Backnanger Stadtteil ihren fünften Titel nacheinander an. Selbst für einen Verein der seit 2017 stets ganz oben auf dem Siegerpodest steht, ein ambitioniertes Unterfangen. Erst recht, da mit dem RSV Krofdorf einer der härtesten Kontrahenten sogar in eigener Halle ran darf.

Seit 1977 werden hierzulande deutsche Meister im Fünferradball ermittelt. Neunmal hieß der Gewinner bereits RSV Waldrems. Dem ersten Erfolg im Jahr 1980, als Ingo Piller, Roland Dais, Hans Kienle, Rainer Schüle, Irmfried Stiefele, Kurt Stiefele und Lothar Stahl den Titel ins Murrtal holten, folgten 2002, 2003, 2007, 2015 sowie 2017, 2018, 2019 und 2021 weitere acht Jubelfeiern. Wären die Titelkämpfe vor zwei Jahren nicht der Coronapandemie zum Opfer gefallen, hätten die Backnanger vielleicht schon zehn Erfolge feiern können.

Was noch nicht ist, das kann heute werden. Markus Heckelmann, der mit Tobias Herczeg das Trainerteam des Serienmeisters bildet, hatte schon zu Beginn der Saison klar gesagt: „Wir wollen den Titel verteidigen.“ Wobei der Coach und Abteilungsleiter auf eine ähnliche Zitterpartie wie vor zwölf Monaten sicher gerne verzichten würde. Erst hatte es damals am Ende der Finalrunde extra eines Entscheidungsspiels zwischen den punktgleichen Waldremsern und Gastgeber Krofdorf bedurft. Dann gerieten die Schwaben in dieser finalen Partie mit der vorletzten Aktion mit 0:1 in Rückstand, um mit der allerletzten Aktion in allerletzter Sekunde dank eines Kopfballs von David Piesch noch auszugleichen und sich ins Siebenmeterschießen zu retten. Ein Krimi, den das Team aus Backnang am Ende mit 3:1 gewann, damit den vierten Titel in Folge holte und den dann auch entsprechend groß feierte.

Gärtringen und Gastgeber Krofdorf gelten als härteste Konkurrenz

Heckelmann, Herczeg und Co. erinnern sich einerseits sicher gerne an den sehr gut ausgegangenen Thriller. Sie wissen aber auch, dass der Erfolg nicht groß weiterhilft, wenn gleich vier Herausforderer heiß darauf sind, den amtierenden zu Meister stürzen. „Die anderen Mannschaften sind allesamt gegen uns top motiviert und wollen uns ein Bein stellen“, beschreibt Markus Heckelmann seine Erfahrungen aus den drei Bundesliga-Spieltagen. In denen spielten zehn Vereine die fünf Tickets zur deutschen Meisterschaft aus. Dabei wurde Waldrems nur Dritter hinter Gärtringen und Krofdorf.

Panik ist in der Radballhochburg im Backnanger Süden deshalb aber keine ausgebrochen. Heckelmann sagt: „Wir haben diese Saison bisher noch nie in Topbesetzung gespielt.“ Zum Finale solls klappen. Kommt kurzfristig nichts mehr dazwischen, stehen mit den Torhütern Markus Weller und Leon Weißhaar sowie den Feldspielern Marcel Schüle, Martin Frey, Patrick Fleischmann, David Piesch, Björn Bootsmann, Christian Frey und Andreas Bertsch dieselben Männer zur Verfügung, die schon vor einem Jahr Nervenstärke und Klasse bewiesen haben. Der coachende Abteilungsleiter des RSV Waldrems sagt: „Wir hoffen, dass wir heute am Tag X in Form sind.“

Klar ist allerdings, dass die Vorbereitung hätte besser laufen können, berichtet Markus Heckelmann doch: „Wir haben nicht so viel Trainingszeit wie erhofft bekommen.“ Grund dafür ist, dass die vereinseigene Radsporthalle für die Übungseinheiten des Fünferteams einfach zu klein ist, die Karl-Euerle-Halle wegen ihres Abrisses sowie anschließenden Neubaus nicht nur derzeit nicht verfügbar ist und es an geeigneten sowie nutzbaren Ausweichquartieren in Backnang weiterhin fehlt. Auch für einen deutschen Radballmeister, der ja schon zum Auftakt der diesjährigen Bundesliga-Saison seinen Heimspieltag in die Kirchberger Sporthalle hat verlegen müssen. Umstände, die sicher nicht optimal sind, die aber nichts daran ändern, dass Waldrems heute am Spätnachmittag erneut ganz oben auf dem Siegerpodest stehen und von dort aus den fünften Titel in Folge bejubeln will.

Rund um die Finalrunde

Teams in Deutschland Rund 40 Mannschaften spielen in Deutschland Fünferradball. Zehn davon spielen in der Ersten Bundesliga. Von denen ermitteln die besten fünf in der Finalrunde dann den deutschen Meister.

Teilnehmer der Titelkämpfe Für die Meisterschaft 2022 qualifiziert haben sich neben Waldrems noch der Gewinner der Bundesliga-Runde RV Gärtringen, Vorjahresvizemeister und Gastgeber RSV Krofdorf, die SG Denkendorf/Kemnat und der RSC Schiefbahn.

Zeitplan des Endturniers Los geht es heute in der Sporthalle der Gesamtschule Gleiberger Land in Wettenberg-Launsbach um 11 Uhr mit der Partie Gärtringen gegen Denkendorf. Rund eine Stunde später startet Waldrems gegen Denkendorf in das Turnier.

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Erstellt:
10. Dezember 2022, 06:00 Uhr

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