Schwanenweibchen macht die Flatter

Männchen dreht nun allein seine Runden auf dem Murrhardter Feuersee – Stadt will zunächst abwarten

Seit einiger Zeit zieht nur noch ein Schwan auf dem Murrhardter Feuersee seine Runden, wie vermutlich der eine oder andere aufmerksame Spaziergänger beobachtet hat. Es handelt sich um das Schwanenmännchen, das bereits einiges mitgemacht hat.

Wieder ohne Partnerin: Das flügelamputierte Schwanenmännchen. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Wieder ohne Partnerin: Das flügelamputierte Schwanenmännchen. Foto: J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT. Vor rund zwei Jahren hat es sich verletzt, weshalb sein Flügel amputiert werden musste (wir berichteten). Die Operation glückte und das Tier konnte zurück auf seinen angestammten See gebracht werden, zu seiner und zur Freude seiner Partnerin. Das Glück währte noch etwa ein halbes Jahr. Im Oktober desselben Jahres wurde das Schwanenweibchen tot aufgefunden. Die Stadtverwaltung ging damals von einem natürlichen Tod aus. Im Februar 2018 hat die Verwaltung dann, wie bereits angedacht, ein Höckerschwan-Weibchen gekauft, damit der verbleibende Schwan etwas Gesellschaft hat. Doch wie auch Christian Schweizer, der ganz in der Nähe wohnt, feststellte, ist die Schwanendame nun verschwunden. Der Leiter des Carl-Schweizer-Museums und Präparator kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem zwei Punkte: Zum einen, dass das neu beschaffte Tier nicht kupiert (Flügel gestutzt und dadurch fluguntauglich gemacht) war, zum anderen, dass die Tiere seiner Einschätzung nach zu wenig Grünfutter erhalten, was er schon mehrfach angemahnt hatte. Bürgermeister Armin Mößner erläutert zu ersterem Punkt, dass es nach dem Tierschutzgesetz bedenklich und eigentlich verboten sei, Tiere – und eben auch Schwäne – zu kupieren. „Es gibt wohl die Möglichkeit, die Schwungfedern nach jeder Mauser zu beschneiden“, erläutert er, doch dies sei beim Schwanenweibchen nicht gemacht worden. Was die Fütterung angeht, stellt er fest, dass einiges an Grünfutter von Besuchern am See ausgebracht werde. „Leider auch Brot.“ So sei es an den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die die Seeanlage betreuen, dabei auf die richtige Balance zu achten. Mößner merkt ebenso an, dass die von der Stadt beauftragten Verantwortlichen regelmäßig und fürsorglich nach den Tieren schauten. Ohne auf jedes Detail der Vorgeschichte einzugehen: Die Stadtverwaltung hat nach dem Vorfall um den verletzten Schwan auch Empfehlungen des Veterinäramts umgesetzt. In Bezug auf die Vogelhaltung am See greifen bestimmte tierschutz- und seuchenrechtliche Kriterien, an die sich die Verwaltung halten muss. Beispielsweise wurden aufgrund empfohlener Pärchenhaltung bestimmter Arten eine Brautente, eine Moorente, eine Schwanengans und besagtes Höckerschwan-Weibchen neu angeschafft. Umgekehrt wurden die Laufenten ausquartiert und sind nun bei Familie Kugler untergekommen (wir berichteten). Christian Schweizer geht davon aus, dass auch ein weiteres Tier nicht mehr am See weilt, und zwar eine Schwanengans. Anders als beim Schwan kann der Bürgermeister dies nicht bestätigen, er geht davon aus, dass noch beide Schwanengänse vor Ort sind.

Mit Blick auf das ausgebüxte Höckerschwan-Weibchen möchte die Verwaltung noch ein bisschen abwarten. Der Kauf einer neuen Schwanengans über einen Züchter sei zwar möglich, aber vielleicht komme der Vogel ja doch wieder zurück, so Armin Mößner.

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Erstellt:
16. Mai 2019, 11:30 Uhr

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