Kann man Salat mit Blattläusen noch essen?

Von Matthias Kemter

Blattläuse auf Salat sind vor allem bei Bio-Produkten keine Seltenheit, da dort auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet wird, ein Zeichen für naturnahen Anbau. Auch wenn der Anblick zunächst abschrecken kann, ist Salat mit Blattläusen in der Regel unbedenklich verzehrbar, sofern die Tiere gründlich entfernt werden. Sie sind weder giftig noch gesundheitsschädlich, sollten aber aus hygienischen Gründen vor dem Verzehr sorgfältig abgewaschen werden. Für den Salat selber sind Blattläuse in der Regel ebenfalls nicht schädlich, können aber Pflanzenkrankheiten übertragen. Vorbeugende Maßnahmen machen für Hobbygärtner Sinn, da Blattläuse oft zu Wachstumshemmungen der befallenen Bereiche führen.

Wie entfernt man Blattläuse vom Salat?

Blattläuse lassen sich in der Regel recht einfach vom Salat entfernen. Gehen Sie dazu am besten wie folgt vor:

Ein erster Schritt ist das Ausschütteln des Salatkopfes - am besten kopfüber. Dabei lösen sich bereits viele Blattläuse von den Blättern. Achtung: Nicht in der Nähe von Gemüsebeeten ausschütteln, um keine neue Kolonie anzusiedeln.

In den Vertiefungen der Blätter verstecken sich oft noch weitere Blattläuse, welche sich mit den folgenden Methoden entfernen lassen:

• Salatblätter einzeln spülen: Vor der Zubereitung können die Blätter unter laufendem Wasser leicht ausgeschüttelt werden.
• Lauwarmes Salzwasserbad: Anschließend können die Salatblätter einige Minuten in lauwarmes Wasser mit etwas Salz gelegt werden. Die Läuse steigen dann auf und lassen sich leicht abschöpfen.
• Kaltes Wasser in der Schüssel: Salat in einer großen Schüssel mit Wasser mehrfach schwenken, bis die Blattläuse aufsteigen und an der Oberfläche schwimmen.
• Mehrmals wiederholen: Bei starkem Befall können mehrere Spülgänge notwendig sein.

Wie kann man Blattläuse im Garten vermeiden?

Blattläuse lassen sich im Garten am besten durch vorbeugende Maßnahmen vermeiden, ganz ohne chemische Mittel. Das Umweltbundesamt empfiehlt eine naturnahe Pflege und gezielte Stärkung der Pflanzen, um den Schädlingen den Lebensraum unattraktiv zu machen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

• Naturnah gärtnern: Eine vielfältige Bepflanzung zieht natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer an.
• Nützlinge fördern: Schaffen Sie Nist- und Versteckmöglichkeiten, um die natürlichen Feinde der Blattläuse dauerhaft im Garten anzusiedeln.
• Robuste Pflanzen wählen: Greifen Sie auf widerstandsfähige und standortgerechte Sorten zurück, z. B. resistente Salat- oder Himbeersorten.
• Düngung anpassen: Vermeiden Sie Überdüngung - besonders mit Stickstoff, da ein schnelles Wachstum zu weichem Gewebe führt, was wiederum Blattläuse anzieht.
• Regelmäßig kontrollieren: Prüfen Sie Ihre Pflanzen häufig auf ersten Befall, um frühzeitig eingreifen zu können.

Mit diesen umweltschonenden Maßnahmen bleiben Ihre Pflanzen gesund und Blattläuse haben kaum eine Chance.

Fazit: Salat mit Blattläusen ist kein Fall für die Tonne

Salat mit Blattläusen ist kein Grund zur Sorge. Wer den Salat gründlich wäscht und vorbereitet, kann ihn bedenkenlos genießen. Besonders bei Bio-Salat gehören gelegentliche Mitbewohner fast schon dazu - ein kleiner Mehraufwand bei der Zubereitung, der sich für gesunde, chemiefreie Lebensmittel lohnt.