Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis im April

Rems-Murr. Laut Agentur für Arbeit Waiblingen ging die Zahl der arbeitslosen Personen im Rems-Murr-Kreis im zurückliegenden Monat um 106 Personen auf insgesamt 11050 zurück. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,1 Prozentpunkte auf derzeit 4,5 Prozent. „Von einer wirklichen Frühjahrsbelebung können wir aber auch in diesem Monat nicht sprechen“, ordnet der stellvertretende Leiter der Waiblinger Agentur für Arbeit, Ralf Steeg, die Entwicklung der vergangenen Wochen ein. Im Vergleich zum Vorjahr seien derzeit kreisweit über 1200 Menschen mehr bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet, allerdings biete der Markt nach wie vor Beschäftigungschancen, vor allem für qualifizierte Arbeitssuchende.

Zum Quartalsende meldeten sich im Rems-Murr-Kreis 969 Personen aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos. Im gleichen Zeitraum konnten 740 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses beenden, weitere 600 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Hoher Anteil von Langzeitarbeitslosen

Auch landesweit ging die Arbeitslosenquote im letzten Monat leicht zurück und liegt davon unberührt weiterhin bei 4,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der Rems-Murr-Kreis einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte, in Baden-Württemberg nahm die Quote um 0,3 Prozentpunkte zu.

Im Agenturbezirk betraf der Rückgang der Arbeitslosigkeit im April ausschließlich Personen, die vom Jobcenter Bürgergeld erhalten (-110 Personen), während die Zahl derer, die Arbeitslosengeld von der Agentur für Arbeit beziehen, nahezu unverändert blieb (+4 Personen). Insgesamt werden derzeit 6128 Arbeitslose vom Jobcenter Rems-Murr betreut, während 4922 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit Waiblingen arbeitslos gemeldet sind.

Der Geschäftsführer des Jobcenters Rems-Murr, Karsten Bühl, wertet den aktuellen Rückgang der Arbeitslosigkeit zwar positiv, betont aber auch, dass vor allem Menschen, die bereits länger arbeitslos sind, in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten besonders große Schwierigkeiten haben, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Bei der Agentur für Arbeit und im Jobcenter liegt der Anteil derjenigen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, aktuell bei über 28 Prozent und ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 18 Prozent gestiegen. „Im Jobcenter Rems-Murr sind derzeit 2626 Personen langzeitarbeitslos. Hier liegt der Anteil sogar bei über 42 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich um gut ein Fünftel angestiegen“, erklärt Bühl. Langzeitarbeitslose und Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen benötigten oft umfassende, individuelle Begleitung und passgenaue Qualifizierung. „Für den erfolgreichen Eintritt in den Arbeitsmarkt brauchen wir aber letztendlich die Bereitschaft der Betriebe, den Menschen eine Chance zu geben“, fügt Steeg hinzu und hofft, dass die lokale Wirtschaft noch stärker auf die Personengruppe zugeht und ihnen Perspektiven eröffnet. Sowohl das Jobcenter als auch die Agentur für Arbeit bieten dabei vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten, um den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern.

Beratung und Vermittlung

Im April wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur und Jobcenter 461 neue Arbeitsstellen gemeldet. Auf der Website www.arbeitsagentur.de/jobsuche befinden sich momentan insgesamt rund 2500 Arbeitsangebote sowie etwa 1300 Ausbildungsstellen für 2025 aus dem Rems-Murr-Kreis. „Die Chancen, noch einen Ausbildungsplatz für diesen Herbst zu bekommen, sind gut“, erklärt Steeg. Jugendliche, die noch keinen konkreten Plan für die Zeit nach der Schule haben, können sich jederzeit mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Auch spontane Fragen zum Thema Ausbildung können ohne vorherige Anmeldung jeden Donnerstag zwischen 14 und 17 Uhr in der offenen Sprechstunde im Berufsinformationszentrum Waiblingen beantwortet werden. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur unterstützt und berät alle jungen Menschen bei der Berufs- und Studienwahl. Termine für eine individuelle Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800/4555500 oder einfach über die Berufsberaterinnen und Berufsberater vor Ort in den Schulen. pm