Massive Proteste gegen Ricarda Lang in Schorndorf

Schorndorf. Als sie gestern Abend die Manufaktur in Schorndorf verließ, mussten Polizisten die Grünenchefin Ricarda Lang schützen. Die Abgeordnete des Wahlkreises Backnang war zum Politischen Aschermittwoch der Grünen im Rems-Murr-Kreis gekommen. Videoaufnahmen zeigen, wie Lang und ihre Bodyguards von Protestierenden rund 50 Meter verfolgt wurden, ehe Polizisten die Störer stoppten. Offenbar wurde die 30-Jährige dabei auch wüst beschimpft.

Schon bei ihrer Ankunft am Abend wurde die Bundesvorsitzende der Grünen mit „Buh“- und „Hau ab“-Rufen empfangen. Auch wurden Traktoren vor das Gebäude gefahren, einer der protestierenden Landwirte wurde von den Veranstaltern gar dazu eingeladen, eine fünfminütige Rede zu halten. Das tat er demnach auch, eine beschwichtigende Wirkung schien das auf die Protestierenden aber nicht zu haben. Nach Angaben der Polizei warteten nach Veranstaltungsende noch immer etwa 90 bis 100 Menschen auf dem Gelände.

Es wird wegen Beleidigung ermittelt

Die Proteste hätten als eine relativ friedliche spontane Demonstration begonnen. Vor Ort seien sie angemeldet worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch hätten die Landwirte Anweisungen der Polizei Folge geleistet. Allerdings wird wegen Beleidigung ermittelt. Die Personalien eines Täters seien aufgenommen worden, sagte ein Sprecher dem SWR. Nach Informationen des Zeitungsverlags Waiblingen war auch in regionalen Kanälen der Querdenker-Szene auf Telegram zu der Veranstaltung mit Ricarda Lang mobilisiert worden. Involviert sei dabei auch die vom Verfassungsschutz beobachtete Organisation „Querdenken 718 Schorndorf“.

Wegen gewalttätiger Proteste mussten die Grünen am gleichen Tag bereits in Biberach ihre Veranstaltung zum Politischen Aschermittwoch absagen. (red)