Räuber bedroht Angestellten mit Pistole

Von Ingrid Knack

BACKNANG. Nach dem Überfall auf die Bank mitten in der Innenstadt fahndet die Polizei mit zahlreichen Streifenwagenbesatzungen nach dem Täter. Stundenlang kreist zudem ein Polizeihubschrauber über der Innenstadt. Den ganzen Nachmittag über sind die Sirenen der Polizeiautos in der Stadt zu hören. Die Polizeibeamten sind mit rund 20 Wagen, darunter auch Zivilfahrzeugen der Kriminalpolizei, unterwegs. Über den Überfall war die Polizei gegen 14.15 Uhr informiert worden. Der Bankräuber soll nach dem Überfall entlang der Grabenstraße in Richtung Murr geflüchtet sein.

Die Polizei gibt eine Personenbeschreibung heraus und bittet die Bevölkerung über Facebook um Mithilfe, warnt aber: „Beim Antreffen nicht an die Person herantreten“, vielmehr solle die Polizei unverzüglich über die Notrufnummer 110 verständigt werden. Bei dem Bankräuber soll es sich um einen etwa 50-jährigen Mann mit einem kurzen Bart gehandelt haben. Er hat eine helle Hautfarbe. „Wegen technischen Schwierigkeiten müssen wir unsere Geschäftsstelle heute leider vorzeitig schließen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ Kleine Plakate mit dieser Aufschrift hängen in den beiden Eingangsbereichen der Bank. Der Zugang zu den Kassenautomaten ist möglich, aber das Foyer mit den Schaltern ist nicht mehr erreichbar. Einige wenige Menschen stehen vor der Bank, vor allem mit Blick dorthin, wo der Polizeihubschrauber unüberhörbar seine Kreise über der Stadt zieht. Ein Mann, der extra wegen Bankgeschäften aus Pforzheim angereist ist, telefoniert offensichtlich mit seinem Bankberater, mit dem er jetzt eigentlich einen Termin hätte. Einlass wird ihm zu dieser Zeit freilich nicht gewährt, er geht mit seiner Frau erst einmal einen Kaffee trinken. Axel Kröninger von der Pressestelle des Geldinstituts in Waiblingen verweist auf Anfrage unserer Zeitung auf das Polizeipräsidium Aalen. Zum Überfall selbst sagt er nichts, drückt aber seine Erleichterung darüber aus, „dass kein Kunde und kein Mitarbeiter verletzt wurde“. Allerdings würden Mitarbeiter in der Filiale, die direkt mit dem Überfall konfrontiert waren, „psychologisch erstbetreut“.

Am frühen Abend, als in der Stadt keine Sirenen mehr zu vernehmen sind, befindet sich der Bankräuber immer noch auf der Flucht. Die groß angelegte Fahndung hat nicht zum Erfolg geführt. Die Kripo Waiblingen hat die Ermittlungen übernommen.

Details zu eventuellen aussagekräftigen Bildern auf Überwachungskameras oder auch den genauen Hergang des Überfalls direkt am Schalter gibt Rudolf Biehlmaier, Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen, nicht heraus. So ist auch nicht klar, ob der Bankräuber etwas gesagt hat, und wenn ja, ob es beispielsweise aufgrund eines Dialekts nähere Hinweise auf ihn gibt. Die Polizei bittet die Bevölkerung weiterhin um Mithilfe: „Falls Passanten am Montagnachmittag im Umfeld der Bank ein Mann aufgefallen ist, auf den die Personenbeschreibung zutreffen könnte, bittet die Kriminalpolizei Waiblingen um entsprechende Hinweise“, so Polizeisprecher Biehlmaier.