Erfolgreiche Umschulung – Nico Blank überzeugt auch als Innenverteidiger

Von Julian Sieler

An diesem Sonntag (14 Uhr) steht für die Stuttgarter Kickers das Regionalliga-Auswärtsspiel bei der TuS Koblenz an. Im Aufeinandertreffen in der Hinrunde konnten die Blauen zuhause auf der Waldau einen 7:0-Kantersieg feiern. „Wir hatten das Glück, früh in Führung zu gehen und dann haben sich Räume ergeben“, sagt Nico Blank. Der 26-Jährige zog wie gewohnt im zentralen Mittelfeld der Kickers die Fäden – in das Rückspiel geht er nun in einer neuen Rolle.

Blank ist trotz seines jungen Alters ein Kickers-Urgestein, seit zwölf Jahren trägt er das blaue – oder gelbe – Trikot. Doch selbst für einen solchen Routinier wie ihn, gibt es noch Neues. Am 7. Oktober fiel Innenverteidiger Niklas Kolbe vor der Partie gegen den Bahlinger SC (1:1) aus. Blank half aus und rückte nach hinten. Im selben Spiel zog sich der zweite Innenverteidiger, Paul Polauke, einen Schlüsselbeinbruch zu. Er fehlt mindestens bis zur Winterpause. Blank war fortan im Abwehrzentrum gesetzt.

Nico Blank ist flexibel einsetzbar

Mit dieser Entscheidung hat Kickers-Trainer Mustafa Ünal sein Händchen bewiesen. Der gelernte Mittelfeldspieler Blank überzeugt in der neuen Rolle. Die Vielseitigkeit ist seine große Stärke: „Ich habe in den letzten Jahren auf so gut wie jeder Position gespielt.“ In erster Linie sei er froh, auf dem Platz zu stehen. Für Ünal ist dies Gold wert. Selbst im offensiven Mittelfeld und im Sturm hat Blank bereits agiert. „David Braig könnte ich da aber nicht ersetzen“, schmunzelt Blank. Und noch eine Einschränkung macht er: „Als Torwart sehe ich mich auch nicht.“ Eine gute Nachricht für Felix Dornebusch im Kasten der Kickers.

Aktuell verteidigt der gebürtige Backnanger im Abwehrzentrum meist neben Niklas Kolbe. Zum Gardemaß seines Nebenmannes (1,96 Meter) fehlen dem 1,78 Meter großen Blank ein paar Zentimeter. Daher passt er seine Spielweise an: „Ich habe körperlich ein paar Nachteile, ich versuche sie durch Stellungsspiel und Spielintelligenz wettzumachen.“ Kolbe und Blank ergänzen sich. „Er geht öfter ins Dribbling, dann bleibe ich hinten. Und wenn er ins Kopfballduell geht, bin ich der absichernde Spieler“, beschreibt Blank das Zusammenspiel. Dadurch harmoniert das Innenverteidiger-Duo der Kickers.

In der Defensive gewinnt man Meisterschaften

Die Stuttgarter Kickers stellen die beste Defensive der Liga, in den bisherigen 18 Saisonspielen kassierten die Blauen nur zwölf Gegentore. „Ich bin sehr stolz darauf“, sagt Blank. Bereits vor der Umschulung war er ein wichtiger Faktor für die stabile Abwehrarbeit. Auf der neuen Position ist sein Anteil am Erfolg der Defensive jedoch noch sichtbarer. Er lobt auch seine Mitspieler: „Uns zeichnet aus, dass die ganze Mannschaft sehr gut gegen den Ball arbeitet.“

Bekanntlich gewinnt man in der Offensive Spiele – und in der Defensive Meisterschaften. Blank weiß das, doch bleibt zurückhaltend: „Wir wissen, dass wir Aufsteiger sind, aber auch, dass wir es jedem Gegner unangenehm machen können.“ Er gibt den Ausblick: „Wenn wir so weitermachen, wer weiß wo wir am Ende der Saison stehen.“ Wenn die Abwehr so stabil bleibt – weit oben.

Die TuS Koblenz wartet

Doch zunächst steht das Spiel gegen den Tabellenletzten TuS Koblenz an. Blank erwartet „ein ganz anderes Spiel“ als beim deutlichen Sieg in der Hinrunde. „Koblenz wird gut verteidigen, sich auf das Kontern einstellen. Und da müssen wir sehr wach sein.“ Nico Blank wird dies auf jeden Fall sein – aller Voraussicht nach erneut als Innenverteidiger.