Oppenweiler/Backnang droht ein Fehlstart

Frust und Ärger beim Handball-Drittligisten nach 24:25 gegen Haßloch, das von viel Verletzungspech begleitet wird

Dieses Heimspiel muss Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang erst einmal verdauen. Nicht allein, dass die Partie gegen die TSG Haßloch durch einen Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit mit 24:25 verloren ging. Auch die schwere Knieverletzung von Zugang Jakub Strýc drückte aufs Gemüt. Alles in allem war es ein gebrauchter Abend.

Vom Verletzungspech verfolgt und nach dem 24:25 am Ende enttäuscht am Boden: Marcel Lenz und der HC Oppenweiler/Backnang.Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Vom Verletzungspech verfolgt und nach dem 24:25 am Ende enttäuscht am Boden: Marcel Lenz und der HC Oppenweiler/Backnang.Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Weil im Rückraum nicht nur Ruben Sigle und Benjamin Röhrle fehlten, sondern auch Evgeni Prasolov wegen Adduktorenbeschwerden abwinkte, wurde der im Mai verabschiedete Tobias Hold reaktiviert. Dennoch griffen viele Abläufe, die sich das Team in der Vorbereitung erarbeitet hatte, nicht. Es musste viel improvisiert werden. Dem Angriff der Hausherren mangelte es an Durchschlagskraft – und Haßlochs Abwehr, robust und körperlich präsent, dazu mit dem zuverlässigen Torwart Daniel Schlingmann ausgestattet, machte es dem HCOB nicht leicht. Die Gastgeber mussten für jeden Treffer hart arbeiten. Immerhin holten sie Siebenmeter heraus, zehn an der Zahl. Neun davon nutzte Marcel Lenz. Bei seinem einzigen Fehlwurf sicherte er sich den Abpraller. Der Zugang vom TSB Horkheim war mit schnellen Gegenstößen und guten Abschlüssen vom linken Flügel der offensive Lichtblick.

Dass die Partie jederzeit eng war und sich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzte, war dem Fakt geschuldet, dass auch die Gäste oft kein Mittel gegen die kampfstarke Abwehr der Murrtaler fanden. Die verteidigten aufmerksam gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Pfälzer, ohne zu viele Räume für die Außen- und Kreisspieler zu lassen. Torwart Stefan Koppmeier, in Horkheim noch ohne Fortune, wehrte gleich zu Beginn mehrere Bälle ab und war fortan gut im Spiel. Der HCOB hatte einige Balleroberungen, kam dadurch zum einen oder anderen Kontertor; jedoch nicht in der erhofften Häufigkeit, wie sie vielleicht nötig gewesen wäre, um zumindest einen kleinen Vorsprung herauszuholen. Als die Gastgeber nach dem anfänglichen 1:3-Rückstand beim 4:3 erstmals führten, folgte der nächste Dämpfer: Jakub Strýc schied mit einer Knieverletzung aus. Er musste mit einer Trage vom Feld gebracht werden. Das ging Sportlern und Fans nahe. Der Schwung war weg. Dank eines verwandelten Siebenmeters von Lenz nahm der HCOB ein 11:10 mit in die Pause.

In der zweiten Halbzeit wechselte die Führung immer wieder. Als Oppenweiler/Backnang ein Überzahlspiel zu zwei Toren und damit zum 21:19 nach 52 Minuten nutzte, durfte man einen Heimsieg in Betracht ziehen, dann aber hieß es zu oft: Endstation Schlingmann. Haßloch seinerseits nutzte ein Überzahlspiel ebenfalls, führte vier Minuten vor dem Ende 23:21. Die Gastgeber gaben aber nicht auf, eroberten sich 30 Sekunden vor Schluss nochmals den Ball. Wieder wurde Lenz freigespielt, vier Sekunden vor Schluss traf er zum 24:24. Das wäre wohl leistungsgerecht gewesen. Doch die Partie hielt für die Hausherren noch einen herben Schlag bereit. Schlingmanns Versuch, den Ball rasch zur Mittellinie zu befördern, scheiterte an Philipp Schöbinger. Der Anwurf war regelwidrig verhindert. Ärgerlich, war doch nur noch eine gute Sekunde auf der Uhr, da hätte die TSG keinen Angriff mehr zustande gebracht. So aber gab es Siebenmeter und Kevin Seelos traf zum 25:24.

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier – Kuhnle (1), Lenz (15/9), Wolf (1), Frank, Schöbinger (1), Strýc, Maurer (2), Hug (n.e), Raff (1), Koch, Köder (3), Hold.

TSG Haßloch: Schlingmann, Pfaffmann – Borodovskis (1), Leibnitz, Hannes (1), Kern (5), Zech, Schmieder, Freitag (2), Seelos (9/5), Gregori (1), Job (2), Hartstern (1), Zeller (2), Götz (1).

Siebenmeter: 9/10: 5/6 (Lenz wirft an die Latte - Götz wirft an den Pfosten). – Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Schöbinger/einmal und nach Disqualifikation – Borodovskis, Kern, Götz). – Schiedsrichter: Ernst/Friedhoff (Fellbach/Freiburg). – Zuschauer: 500.

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Erstellt:
3. September 2018, 06:00 Uhr

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