Ist der „böse Wolf“ wirklich böse?

Jeder kennt ihn aus Märchen wie „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ und „Rotkäppchen“. Der Wolf ist ein sehr soziales Tier und doch wird er auch gejagt.

(Un-)gefährlich: Der Wolf. Foto: M. Hassan/Pixabay

(Un-)gefährlich: Der Wolf. Foto: M. Hassan/Pixabay

Früher lebten Wölfe in den Wäldern und wurden dann brutal ausgerottet. Nach rund 150 Jahren gibt es in Deutschland wieder frei lebende Wölfe. Im Jahr 2000 wurden die ersten Wolfswelpen in Freiheit geboren. Aus Naturschutzsicht ist es ein großer Erfolg, da der Wolf eine wichtige Funktion im Ökosystem des Walds erfüllt. Durch die Ausrottung des Wolfs entstand eine Lücke, die die Entwicklung des Walds negativ beeinflusst hat.

Doch nun verlangen viele Bauern wieder eine Bejagung des Wolfs, da sie fürchten, der Wolf würde ihre Tiere reißen. Doch wenn man sich die Statistiken ansieht, sollte man bemerken, dass nur ein kleiner Teil an Nahrung aus Nutztieren besteht. Außerdem sollte man sich überlegen, ob eine Bejagung überhaupt hilfreich ist und man sich damit nicht eher selbst ins Bein schießen würde. Ein starkes Rudel bleibt im eigenen Revier und verlässt den schützenden Wald nicht. Es gibt viele Herdenschutzmaßnamen, die einfach und preiswert sind. Durch Elektrozäune und Herdenschutzhunde kann man Wölfen die Jagd auf Nutztiere vermiesen. Trotzdem haben viele Bauern diese Maßnahmen nicht und sind überhaupt nicht vorbereitet.

In der Regel geht von einem frei lebenden Wolf keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind sehr vorsichtig und meiden die Begegnung mit Menschen. Berichte über Angriffe aus früheren Jahrhunderten kann man eigentlich immer auf tollwütige Wölfe zurückführen. Der Wolf hat eine große natürliche Scheu vor dem Menschen und solange der Wolf weder provoziert oder angefüttert wird, greift er auch nicht an.

Doch warum ist der Wolf dann so unbeliebt, obwohl er ein enger Verwandter des besten Freunds des Menschen ist. Der Wolf ist ein sehr soziales Tier und doch wird er häufig von der Gesellschaft verurteilt. Vielleicht am Ende zu schnell?

Zusammenfassend kann man sagen, dass Wölfe den Menschen aus dem Weg gehen. Sie jagen vor allem junge, alte und kranke Tiere und sorgen dafür, dass der Wald gesund bleibt. Nutztiere reißt er nur, wenn sie nicht geschützt werden. Stromzäune und Herdenschutzhunde führen dazu, dass die Jagd zu schwierig wird und der Wolf diese Tiere in Ruhe lässt.

Greift nicht der Mensch viel stärker in die Natur ein, zum Beispiel indem er Tiere jagt, Straßen und Häuser baut, Landwirtschaft betreibt und so den Lebensraum verändert? Das Artensterben hält weltweit an, warum freuen wir uns deshalb nicht einfach über die Rückkehr des Wolfs?

Von Maren Hoek, Klasse 8b, Max-Eyth-Realschule Backnang

Zum Artikel

Erstellt:
8. Februar 2021, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen