Coronainfektionszahlen sinken weiter

Die Diakonie Stetten fordert angesichts des sinkenden Fallgeschehens von der Politik, die einrichtungsbezogene Impfpflicht auszusetzen.

Coronainfektionszahlen sinken weiter

Rems-Murr. Der Trend der vergangenen Wochen hält an, die Inzidenz der Coronazahlen sinkt langsam, aber stetig. Anfang der Woche lag die 7-Tages-Inzidenz noch über 300, gestern ist sie auf 219 gesunken. Die gesunkenen Infektionszahlen spiegeln sich auch an den Hospitalisierungen wider. So werden in den Rems-Murr-Kliniken aktuell nur elf Patienten mit Covid-19 behandelt; keiner von diesen Personen liegt aktuell auf der Intensivstation.

Dass die Omikron-Variante weniger schwere Verläufe verursacht, zeigt sich auch an der Hospitalisierungsrate. Diese liegt am Freitagnachmittag bei 1,6. Das bedeutet, dass in ganz Baden-Württemberg aktuell 83 Personen aufgrund von Corona auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Trotz der sinkenden Fallzahlen gibt es im Rems-Murr-Kreis aktuell keine Gemeinde, die komplett coronafrei ist. Die wenigsten aktuell mit Covid-19 Infizierten gibt es in Großerlach und Kaisersbach mit jeweils zwei positiv auf Corona getesteten Personen.

Diakonie Stetten fordert:

„Impfpflicht für alle oder niemand“

Das sinkende Fallgeschehen zeigt sich auch im Alltag immer häufiger. Die allgemeinen Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus sind nahezu ganz beendet, auch freiwillig wird in Supermärkten und bei Veranstaltungen noch ein Mund- und Nasenschutz getragen. Aufgrund dieses Trends hat die Diakonie Stetten, die mit dem Alexanderstift auch im Rems-Murr-Kreis mehrere Einrichtungen betreibt, einen offenen Brief an die Politik geschrieben. Die Forderung: Die einrichtungsbezogene Impfpflicht müsse ausgesetzt werden. „Impfpflicht für alle oder niemand“, schreiben Pfarrer Rainer Hinzen und Dietmar Prexl, die Vorstände der Diakonie Stetten.

In einem dreiseitigen Schreiben an Bundestagsabgeordnete aus der Region und an die Bundesminister Lauterbach und Heil erläutern sie diese Forderung. Von Anfang an habe die Diakonie Stetten klargestellt, dass eine einrichtungsbezogene Impfpflicht nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer allgemeinen Impfpflicht sein könne. Eine nur auf die Mitarbeitenden der betroffenen Einrichtungen bezogene Impfpflicht könne den Schutz vulnerabler Personengruppen alleine nicht leisten.

Seit Wochen stagniert

die Impfquote im Rems-Murr-Kreis

Die Vorstände beschließen ihren Appell an die Politik mit einer deutlichen Forderung: „Wir fordern Sie deshalb auf, rechtzeitig einen Neuanlauf zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht zu unternehmen oder – falls dies nicht geschieht – die einrichtungsbezogene Impfpflicht konsequenterweise ganz auszusetzen, um den Frust bei den ohnehin sehr belasteten Mitarbeitenden nicht weiter zu vergrößern und um allen Beteiligten den unverhältnismäßigen Mehraufwand zu ersparen.“

Ohne eine allgemeine Impfpflicht scheint die Impfkampagne mittlerweile vollends zu stagnieren. Seit Wochen liegt die Quote bei Menschen mit Vollimmunisierung (also mit zwei Impfungen) im Kreis bei rund 69 Prozent. Damit liegt der Kreis etwas unter der Quote von Baden-Württemberg, diese nämlich liegt aktuell bei 74 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung haben bisher 57 Prozent der Menschen im Rems-Murr-Kreis erhalten.dob

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Erstellt:
28. Mai 2022, 13:10 Uhr

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