Der Rems-Murr-Kreis hält zusätzliche Optionen zum Impfen gegen Corona bereit

Bei der zukünftigen Impfstrategie des Rems-Murr-Kreises sind zunächst einmal nur die Ärzte und Apotheker gefordert.

Stiko empfiehlt zweite Auffrischimpfung für über 60-Jährige. Symbolfoto: Adobe Stock/W. Filser

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Stiko empfiehlt zweite Auffrischimpfung für über 60-Jährige. Symbolfoto: Adobe Stock/W. Filser

Von Anja La Roche

Rems-Murr. Möglichst viele Menschen zu impfen ist nach wie vor ein zentrales Instrument zur Eindämmung des Coronavirus. Das Landeskabinett Baden-Württemberg hat am 16. August das Impfkonzept für Oktober 2022 bis März 2023 beschlossen. Demnach soll es keine staatlichen Angebote mehr geben. Der Piks soll lediglich über das Regelsystem in Arztpraxen und Apotheken erfolgen. Auch Zahnärzte dürfen weiterhin impfen. Hierdurch seien im Land wöchentlich etwa 810000 Impfungen möglich. Dieses Angebot sollen mobile Impfteams erweitern, beispielsweise um in Pflegeheimen zu impfen.

Ein mobiles Impfteam kann unterstützen, wenn Not am Mann ist

„Diese Konzeption ist auch Grundlage unserer Planungen im Landkreis“, teilt Martina Keck, Sprecherin des Landratsamts Rems-Murr, mit. Die Bewohner des Kreises sollen sich künftig also von ihrem Arzt oder Apotheker impfen lassen. Und wie will die Kreisverwaltung verhindern, dass wieder längere Wartezeiten für diejenigen entstehen, die sich unbedingt impfen lassen wollen? „Sobald die Nachfrage die Kapazitäten der Ärzte und Apotheken im Landkreis übersteigt, erhalten wir Unterstützung durch ein mobiles Impfteam des Landes, das vom Klinikum Stuttgart gestellt wird“, sagt Martina Keck. Solche Teams setzte der Kreis bereits bei vergangenen Impfaktionen ein. Es stehen für die Region ein Arzt, ein medizinischer Fachangestellter und ein Verwaltungsmitarbeiter als Team zur Verfügung, falls die Nachfrage besteht. „Bei Bedarf können wir damit sofort an drei bis vier Tagen in der Woche mit dem Impfen starten. Die Impfungen könnten dann in einzelnen Kommunen oder in den Heimen und Einrichtungen im Rahmen von Aktionen stattfinden“, so Keck.

Des Weiteren hält das Landratsamt die Infrastruktur des früheren Kinderimpfzentrums in den Kliniken Winnenden aufrecht. „Dort könnten wir jederzeit den Impfbetrieb wieder aufnehmen, sofern die Nachfrage steigt und sie durch die vorhandenen Strukturen nicht mehr abgedeckt werden kann.“ Auch erwachsene Personen können sich dort impfen lassen. Das Landratsamt sieht einen Vorteil in der eigenen Impfstrategie: „Unser kreisweites digitales Buchungsportal erleichtert schon jetzt die Terminbuchung für Impfungen in Arztpraxen“, so Keck. „Wir sind mit dem Portal gut aufgestellt und unabhängig von einer landesweiten Lösung, die lange angekündigt wurde, aber nach zwei Jahren immer noch nicht zur Verfügung steht.“

„Wir haben die Strukturen und Netzwerke immer gepflegt“

Damit die Impfinfrastruktur im Bedarfsfall schnell hochgefahren werden kann, benötigt jeder Stadt- und Landkreis künftig verpflichtend einen Impfkoordinator, teilte die Landesregierung zudem am 16. August mit. Das Landratsamt Rems-Murr hatte eine solche Position mit Dezernent Gerd Holzwarth bereits seit Januar 2021 definiert. Dieser hat zum Beispiel das Kreisimpfzentrum in Waiblingen geleitet, aber unter anderem auch den Impftruck und die vier weiteren Impfstützpunkte im Kreis organisiert. „Gerd Holzwarth hat seine Arbeit nie eingestellt, wir haben die Strukturen und Netzwerke immer gepflegt“, so Keck.

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Erstellt:
6. September 2022, 06:00 Uhr

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