Ferienprogramm der TSG wegen Coronafall abgesagt

Ein Betreuer wurde positiv getestet. Er und 40 Kinder müssen nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne.

Geplant waren zwei Wochen lang Ballspiele und Wasserspiele. Doch nach drei Tagen muss das Sommerferienprogramm abgebrochen werden. Symbolfoto: Unsplash/A. Bingham

Geplant waren zwei Wochen lang Ballspiele und Wasserspiele. Doch nach drei Tagen muss das Sommerferienprogramm abgebrochen werden. Symbolfoto: Unsplash/A. Bingham

Von Kristin Doberer

BACKNANG. Beim Sommerferienprogramm der Turner der TSG Backnang hat es einen Coronafall gegeben (wir berichteten). Ein Betreuer wurde nach einem Auslandsaufenthalt positiv getestet. „Er hat keine Symptome und fühlt sich gesund“, berichtet Claudia Krimmer, stellvertretende Vorsitzende der TSG 1846. Wichtig ist ihr, dass der betroffene Betreuer nicht aus einem Risikogebiet gekommen ist, das positive Testergebnis sei ein reiner Zufallsfund gewesen. Der Verein hat am Mittwochvormittag von dem positiven Testergebnis des Betreuers erfahren und hat dann sofort alle nötigen Schritte eingeleitet: Dazu gehörte, das Ordnungsamt und die Eltern der Kinder über die Situation zu informieren und das Programm für die laufende Woche sofort auszusetzen. „Wir hatten hier einen engen Austausch mit den Behörden und waren uns unserer Verantwortung durchaus bewusst“, sagt Krimmer.

Kinder und Betreuer müssen in häuslicher Quarantäne bleiben.

Das Ferienprogramm „Sport – Spiel – Spaß“ sollte eigentlich auch in der kommenden Woche auf dem Sportgelände Hagenbach stattfinden, geplant waren Ballspiele und ein Geräteparcours in der Turnhalle sowie Wasserspiele im Freien, täglich von 9 bis 14 Uhr. Nach Überlegungen des Vorstands wurde das Programm nun nach nur drei Tagen komplett abgesagt. „Auch wenn es uns möglich wäre, bei negativem Testbefund der Betreuer die zweite Sommerferienwoche durchzuführen, sind wir uns der Verantwortung den angemeldeten Kindern und den Eltern gegenüber bewusst und haben nach Abwägung aller Risiken und Gefahren in der aktuellen Situation beschlossen, das Angebot vom 24. bis zum 28. August schweren Herzens abzusagen“, sagt Abteilungsleiter Rainer Böhle. Der betroffene Betreuer und rund 40 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren müssen nun für mindestens zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Sie gelten als Kontaktpersonen ersten Grades und wurden bereits getestet, ebenso wie weitere Betreuer und Mitglieder des Wasserballteams, in dem der Betroffene außerdem aktiv ist. Erste negative Befunde kamen bereits zurück, trotzdem gilt für die Kontaktpersonen die 14-tägige häusliche Quarantäne. Das sei die Teststrategie, die für Schulen und Kindergärten nach den Sommerferien angewendet werden soll, so Leonie Ries, Pressesprecherin des Landratsamts Rems-Murr-Kreis. „Das gilt vermutlich auch in diesem Fall. So soll eine Ansteckung in solchen Gruppen sofort gestoppt werden“, sagt Ries.

Urlaubspläne einiger Familien fallen nun aus.

„Für die Eltern war das teilweise ein Schock“, sagt Krimmer. Zwar habe sie noch nicht allzu viele Rückmeldungen bekommen, doch sie wisse, dass das einige Pläne der Eltern durcheinanderbringt. Zum einen hatten manche Familien eigentlich geplant, am Wochenende in den Urlaub zu fahren. „Da herrscht jetzt vor allem Enttäuschung. Und das ist ja auch verständlich.“

Zum anderen müssen arbeitende Eltern, die sich auf die Betreuung im Ferienprogramm eingestellt hatten, nun eine neue Lösung für die Betreuung ihrer Kinder finden. „Die Quarantäne gilt zwar nur für die Kinder, die im Ferienprogramm waren, und nicht für deren Eltern oder Geschwister, aber Besuch darf zum Beispiel auch nicht empfangen werden“, betont eine Pressesprecherin der Stadt Backnang. Da die Kinder für zwei Wochen zwingend zu Hause bleiben müssen, könne die Stadt auch keine Notbetreuung oder Ähnliches als Erleichterung anbieten. Der Betreuer selbst sei nicht aus Backnang, 16 der Kinder kommen aus Backnang, der Rest aus umliegenden Gemeinden.

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Erstellt:
22. August 2020, 06:00 Uhr

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