Gremium macht Weg frei für Landkreis-Impfteams

Nach der Schließung des Kreisimpfzentrums übernehmen niedergelassene Arztpraxen und ein mobiles Impfteam die Impfungen.

Registrierung im Kreisimpfzentrum in der Rundsporthalle. Foto: G. Habermann

© Gabriel Habermann

Registrierung im Kreisimpfzentrum in der Rundsporthalle. Foto: G. Habermann

Rems-Murr. Zum 30. September stellt das Kreisimpfzentrum (KIZ) des Rems-Murr-Kreises seinen Betrieb ein. Dies ist vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der Impfkampagne vorgegeben. Im Landkreis übernehmen dann die niedergelassenen Arztpraxen die Impfungen, unterstützt durch ein mobiles Impfteam (MIT) des Landes. Der Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss (VSKA) hat dennoch den Weg frei gemacht, um auch übers Laufzeitende des KIZ hinaus eigene Impfteams zu organisieren – sofern die zugesagte Unterstützung durch das MIT des Landes nicht für den Bedarf im Kreis ausreichen sollte.

Wichtig ist der Einsatz der MIT vor allem für die Einrichtungen der Pflege im Landkreis, aber auch für niedrigschwellige Impfaktionen vor Ort. „Die Versorgung der Pflegeeinrichtungen mit Drittimpfungen muss gesichert sein und auch Sonderaktionen sind weiterhin wichtig, um die Zahl der Erstimpfungen weiter zu steigern. Wir stehen im Rems-Murr-Kreis immer noch im letzten Drittel des Rankings bei der Impfquote, das müssen wir mit Blick auf den bevorstehen Herbst und Winter im Blick behalten“, sagt Landrat Richard Sigel.

Sollten die MIT aus Stuttgart den Haus-, Betriebs- und Facharztpraxen nicht ausreichend Unterstützung leisten können, möchte die Landkreisverwaltung nachsteuern. Im VSKA wurde am Montag der Vorschlag eingebracht, selbst ein MIT aus dem Landkreis zu stellen und die Kosten gegebenenfalls selbst zu tragen. Der Ausschuss stimmte dem Vorhaben zu. Diese Maßnahmen sollen nur für den Fall umgesetzt werden, dass die mobilen Impfkapazitäten von Landesseite nicht ausreichen. „Wir stimmen uns eng mit dem Pandemiebeauftragten der Kreisärzteschaften ab, ob ein entsprechender Bedarf überhaupt besteht oder ob die Kreisärzteschaft die Impfungen ohne Unterstützung stemmen kann. Es war und ist ausdrücklich nicht die Intention des Landkreises, in Konkurrenz zu treten oder bei ausreichender Unterstützung durch das Land noch ein zusätzliches Angebot zu schaffen“, so Landrat Sigel. lra

Hintergrund

Impfteams Am 14. September hat das
Sozialministerium bekannt gegeben, dass ab 1. Oktober bis Ende Dezember 30 mobile Impfteams (MIT) in Baden-Württemberg weiterhin landkreisübergreifend im Einsatz sein sollen. Diese Entscheidung wird vom Landkreis ausdrücklich begrüßt, weil der Bedarf gesehen wird. Entsprechende Vorbereitungen hatte der Landkreis bereits in den Sommermonaten getroffen, die jetzt vorerst auf Eis gelegt werden. Unterstützen sollen die mobilen Impfteams etwa bei der Durchführung von Auffrischimpfungen, bei Impfungen an Schulen und Impfaktionen.

Standorte Die MIT des Landes sollen regional ausgewogen an zwölf ausgewählte Krankenhausstandorte angebunden sein. Den einzelnen Standorten sind konkrete Landkreise zugeordnet, die gleichberechtigt versorgt werden sollen. Zudem sollen die Betriebsärzte weiter impfen.

Bei den Standorten handelt es sich um Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Offenburg, Ravensburg, Schwäbisch Hall, Stuttgart, Tübingen, Ulm und Villingen-Schwenningen. Der Rems-Murr-Kreis soll aus Stuttgart heraus gemeinsam mit den Landkreisen Esslingen und Ludwigsburg bedient werden.

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Erstellt:
28. September 2021, 06:00 Uhr

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