Ladenöffnungen: Ein kurzes Intermezzo?
Wie lange liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis noch unter 50? Landrat Sigel fordert zur Nutzung von Schnelltests auf.

Von Donnerstag auf Freitag hat sich die Zahl der Infizierten um 35 Personen erhöht.
WAIBLINGEN (lra/mm). Seit Ende Januar liegt der Rems-Murr-Kreis mit der Inzidenz für Corona-Neuinfektionen stabil unter 50 (Freitag: 44, Donnerstag: 45). Deshalb können sich die Bürger seit dieser Woche über geöffnete Geschäfte im Einzelhandel und Lockerungen im Freizeitbereich freuen. Bleibt die Lage weiter stabil, wären sogar weitere Öffnungen und erste Perspektiven für die Gastronomie möglich. Im Rems-Murr-Kreis könnte es aber ein kurzes Intermezzo sein, falls die Zahlen wieder steigen.
Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts, kündigte bereits an, die dritte Welle in Deutschland habe schon begonnen. Auch im Rems-Murr-Kreis könnte die Sieben-Tage-Inzidenz die 50 bald wieder überschreiten. Auf diese Entwicklung deuten zum einen die steigenden Infektionszahlen in den Nachbarlandkreisen hin – im Landkreis Schwäbisch Hall beispielsweise kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz vom 5. auf den 11. März von 142 auf 193, im Hohenlohekreis von 78 auf 94 –, zum anderen die sich rapide ausbreitenden Virusmutanten (zwischen dem 6. und 10. März lag ihr Anteil bei den Neuinfektionen bereits bei 57 Prozent).
Vor diesem Hintergrund hat sich Landrat Richard Sigel in einem Brief an die Sportvereine und Musikschulen im Landkreis gewandt. „Es kommt jetzt auf uns alle an. Das Vereinsleben und das Leben in den Musikschulen kann dank des großen Engagements und auch vieler Ehrenamtlicher jetzt in Teilen wieder stattfinden. Lassen Sie uns das nicht gefährden. Nicht alles, was man darf, sollte man aktuell tun, um die fragile Lage nicht zu gefährden.“ Sigel fordert dazu auf, weiterhin an Abstand und Hygiene zu denken und bittet die Vereine darum, an ihre Abteilungen, Mitglieder und Musikschüler zu appellieren, die Hygienekonzepte einzuhalten.
„Schon ein kurzes Beisammensein kann zu langer Quarantäne führen“, sagte Sigel und erinnerte an die Schnelltestangebote im Landkreis: „Wir haben inzwischen über 100 Corona-Schnelltestzentren im Landkreis geschaffen, das eine unkomplizierte und kostenlose Testung für jedermann ermöglicht.“ Dank einer engagierten Ärzteschaft und dem großen Einsatz der Apotheken werden über 30000 Tests pro Woche angeboten.
Die Buchung über www.rems-murr-kreis.de/schnelltest geht mit wenigen Klicks und auch der spätere Nachweis des Testergebnisses und der Kontaktdaten ist so digital gesichert.
Schorndorf startet am Dienstag, 16. März, ein zusätzliches ergänzendes Schnelltest-Angebot. Bürger ab 14 Jahren können im kommunalen Testzentrum in der Albert-Schweitzer-Turnhalle (Burgstraße 67) von Montag bis Samstag, in der Regel von 9 bis 12 Uhr und 17 bis 20 Uhr, getestet werden. Der Betrieb ist bis Ende März geplant.
Das Testangebot ist kostenlos und freiwillig. Der Test wird per Nasenabstrich von geschultem Personal des DRK vorgenommen. Personen, die Corona- oder Grippesymptome haben, sind nicht zum Test zugelassen. Diese sollen sich direkt an ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin wenden.
Eine vorherige Anmeldung über die Website des Rems-Murr-Kreis www.rems-murr-kreis.de/schnelltest ist zwingend erforderlich. Damit können Wartezeiten vermieden und das Testergebnis im Anschluss direkt per E-Mail mitgeteilt werden.