Nigeria

130 entführte Schulkinder wieder in Freiheit

Nach der Entführung von 303 Schulkindern und zwölf Lehrern Ende November wurden die Kinder am Freitag freigelassen. Wer dahintersteckt, ist noch immer nicht bekannt.

Die Schlafsäle der St. Mary’s Catholic Primary and Secondary School, nachdem bewaffnete Männer Kinder und Mitarbeiter in der Gemeinde Papiri in Nigeria entführt hatten.

© Uncredited/Christian Association/Uncredited

Die Schlafsäle der St. Mary’s Catholic Primary and Secondary School, nachdem bewaffnete Männer Kinder und Mitarbeiter in der Gemeinde Papiri in Nigeria entführt hatten.

Von red/dpa

In Nigeria sind 130 entführte Kinder wieder freigekommen. Dies bestätigte am Sonntag der Sprecher des nigerianischen Präsidenten, Sunday Dare. Demnach befinden sich keine weiteren Schülerinnen und Schüler der St. Mary’s Catholic School im Bundesstaat Niger mehr in Gefangenschaft.

Wie der Sprecher der Christlichen Vereinigung Nigerias (CAN) im Bundesstaat Niger, Dan Atori, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sollen die Kinder am Montag in der Bundeshauptstadt Minna eintreffen. 

Medienberichten zufolge waren die Kinder bereits am Freitag freigelassen worden, jedoch verzögerten Schwierigkeiten beim Transport ihre Ankunft. Laut den Berichten wurden die Kinder in der Region Borgu, einem abgelegenen und schwer zugänglichen Gebiet, freigelassen.

Wer steckt hinter der Entführung?

Die Entführung der Kinder hatte sich am 21. November ereignet. Damals wurden in der Gemeinde Papiri 303 Kinder und 12 Lehrer aus der St. Mary’s Catholic School entführt. Die Mehrheit der Entführten waren Grundschulkinder unter zwölf. Nach Angaben von Eltern waren auch Fünfjährige unter den Opfern. 

Dutzende konnten sich kurz nach der Entführung befreien oder wurden auf dem Marsch in den Busch zurückgelassen. In den letzten Wochen waren weitere Kinder nach und nach freigekommen.

Offiziell hat sich bisher keine Gruppe zu den Entführungen bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass eine in der Region operierende Bande dahintersteckt. Die jüngste Entführungswelle führte dazu, dass mehrere Bundesstaaten im Norden und Zentrum Nigerias die Schließung von Schulen anordneten.

In diesen Regionen entführen sowohl kriminelle Banden als auch islamistische Terrorgruppen immer wieder Menschen. 

Im April 2014 erhielt die Entführung von 276 Schülerinnen durch die islamistische Miliz Boko Haram in Chibok im nordöstlichen Bundesstaat Borno weltweite Aufmerksamkeit. 82 der Mädchen werden bis heute vermisst.

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Erstellt:
22. Dezember 2025, 08:10 Uhr

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