1600 Herzen und Lollis für die Schüler

Am Valentinstag gibt es an einigen Schulen besondere Aktionen – Schüler können sich Botschaften und Süßes schicken

Der Valentinstag gilt weltweit als der Tag der Liebe, auch in der Region haben sich einige Schulen besondere Aktionen für diesen Tag ausgedacht. Von Herzen mit persönlichen Botschaften und Lollis bis zu einem Mottotag speziell für den 14. Februar.

Hunderte Lollis und Botschaften per Herz: Die Lollitruppe der Schickhardt-Realschule Backnang bei der Vorbereitung ihrer Valentinstagsaktion. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Hunderte Lollis und Botschaften per Herz: Die Lollitruppe der Schickhardt-Realschule Backnang bei der Vorbereitung ihrer Valentinstagsaktion. Foto: A. Becher

Von Kristin Doberer

BACKNANG. Ganz akribisch schneiden die beiden Schülerinnen der 6. Klasse die roten Herzen aus Karton aus und legen sie auf den ständig wachsenden Haufen aus Hunderten weiteren Herzen. Am Tisch daneben werden bereits beschriftete Herzen nach Klassen in verschiedene Kartons sortiert und abgezählt, damit am Valentinstag auch die richtige Anzahl an Lollis in den Klassen ankommt. Die Lollitruppe der Schickhardt-Realschule arbeitet reibungslos.

Denn etwa 1600 Herzen und Lollis sollen am Tag der Liebe die richtigen Personen erreichen. Für die verantwortlichen Schüler der Schülermitverantwortung (SMV) – die Lollitruppe – bedeutet das viel Arbeit. Bereits im Dezember beginnen sie mit den Vorbereitungen. In jeder Pause treffen sich die etwa zehn Schüler, um zunächst die zahlreichen Herzen auszuschneiden und mit einem Stempel zu versehen – schließlich soll niemand die Herzen nachmachen und so um die Kosten für Lolli und Botschaft herumkommen. Auch wenn eine Nachricht per Herz zusammen mit dem Lolli nur 40 Cent für die Schüler kostet.

Die Vorbereitungen für die Lolliaktion dauern mehrere Wochen

Nachdem die etwa 1600 Herzkarten ausgeschnitten wurden, werden sie leer in die Klassen gegeben, damit die Schüler ihre Botschaften an Mitschüler und Lehrer aufschreiben können. Zuvor fragen die jeweiligen Klassensprecher in ihren Klassen, wer Herzen verschicken möchte, damit die Lollitruppe besser planen kann. Trotzdem verkaufen sie für die Nachzügler auch Herzen in der Aula.

„Meistens sind die Nachrichten einfach freundschaftliche Botschaften, zum Beispiel ‚Hab dich lieb‘ oder in die Richtung“, erklärt Mislina Öztürk (16). Eher selten seien es tatsächliche Liebesbekundungen im Sinne einer typischen Valentinstagsbotschaft. „Richtige Liebeserklärungen verschicken wenn überhaupt nur die Paare. Ansonsten sind es einfach kleine Nachrichten an gute Freunde“, weiß Verbindungslehrerin Teresa Vizziello, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Joachim Stoeß für die SMV und deren Aktionen verantwortlich ist.

Damit ist die Arbeit für die SMV aber noch lange nicht erledigt: Haben die Schüler ihre Valentinsnachrichten erst mal auf die Herzen geschrieben, gehen sie alle zurück zur Lollitruppe der SMV. Die müssen alle Herzen anschließend nach Klassen sortieren und entsprechend viele Lollis dazulegen. Bei 1600 Herzen ist das viel Arbeit, vor allem da meistens die Pausen dafür genutzt werden. Doch die Schüler der SMV sind trotzdem mit Begeisterung dabei. „Wir können anderen damit eine Freude bereiten. Das macht auch uns Spaß“, sagt Mislina Öztürk. Wie sehr sich die Schüler über ihre Süßigkeiten und Herzen freuen, sehen die Schüler der SMV dann am 14. Februar, wenn sie zum Abschluss der wochenlangen Vorbereitungen in Teams durch die Klassen gehen und die Kleinigkeiten an ihre Mitschüler verteilen.

Und nicht nur die Schüler können am Valentinstag auf Botschaften und Lollis hoffen, auch die Lehrer schicken und erhalten am 14. Februar die kleinen Süßigkeiten und Herzen. „Da stehen dann nette Nachrichten wie ‚du bist eine tolle Kollegin‘ oder, wenn die Herzen von Schülern kommen, ‚Sie sind der beste Lehrer‘“, beschreibt die Vertrauenslehrerin. „Es ist einfach eine tolle Sache“, findet auch Vizziello. Sie betreut die Valentinstagsaktion mittlerweile seit acht Jahren, in der Zeit habe es nie Probleme gegeben. „Die Nachrichten, die die Schüler sich schicken, sind eigentlich immer sehr lieb und freundlich, mit anonymem Mobbing über die Herzbriefe hatten wir bisher noch nie Probleme.“

Eine ganz ähnliche Aktion hat es auch an der Sulzbacher Gemeinschaftsschule gegeben. „Man konnte sich mal Blumen schenken“, erzählt die stellvertretende Schulleiterin Andrea Stäbler. Der zuständige Lehrer sei aber gerade in Elternzeit, deshalb gibt es zumindest dieses Jahr keine Aktion am Valentinstag. „Dafür sind wir das ganze Jahr über lieb zueinander“, erklärt Stäbler.

Passend gekleidet für den Valentinstag

Eine etwas andere Aktion zum Valentinstag gibt es am Max-Born-Gymnasium in Backnang. Hier veranstaltet die SMV einen Mottotag, das heißt einige Schüler und auch manche Lehrer kommen mit passender Kleidung zu einem bestimmten Thema in die Schule. Die Mottos sind zum Beispiel die Fußball-EM, Black and White (Schwarz und Weiß) oder Jogginghosen. Heute lautet das Motto natürlich Valentinstag. Was genau die Schüler und Lehrer darunter verstehen, bleibt ihnen selbst überlassen. Vermutlich werden viele in Rot gekleidet kommen, und vielleicht malt sich mancher sogar ein Herzchen auf die Backe.

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Erstellt:
14. Februar 2020, 06:00 Uhr

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