17-Jähriger von Regionalexpress erfasst

Unfall mit tödlichem Ausgang am Bahnhof Nellmersbach

Ein 17-Jähriger ist am Dienstagabend am Bahnhof in Nellmersbach tödlich verunglückt. Danach kam es auf der Strecke zwischen Backnang und Winnenden zu Zugverspätungen und -ausfällen. Symbolfoto: stock.adobe/Benekamp

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Ein 17-Jähriger ist am Dienstagabend am Bahnhof in Nellmersbach tödlich verunglückt. Danach kam es auf der Strecke zwischen Backnang und Winnenden zu Zugverspätungen und -ausfällen. Symbolfoto: stock.adobe/Benekamp

Von Nils Graefe LEUTENBACH. Ein tragischer Unfall hat sich am Dienstagabend am Nellmersbacher Bahnhof ereignet (wir berichteten). Nach aktuellem Kenntnisstand der Polizei wollte ein 17-Jähriger gegen 20.40 Uhr die Gleise überqueren und wurde hierbei von einem Regionalexpress, der in Richtung Stuttgart unterwegs war, erfasst und tödlich verletzt. Aufgrund des Unfalls wurde die Zugstrecke zwischen Backnang und Winnenden bis kurz nach 23 Uhr in beide Richtungen gesperrt. Die Kriminalpolizei Waiblingen hat die Ermittlungen zu dem Fall aufgenommen. „Tödliche Personenunfälle auf Bahngleisen sind meistens Suizide. In dem Fall deuten aber Zeugenaussagen und Videoaufnahmen nicht darauf hin“, erläuterte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen auf Nachfrage. Der tragisch Verunglückte war kurz vorher aus einem anderen Zug ausgestiegen, hatte gewartet, bis dieser weggefahren war, und dann verbotswidrig die Gleise im Bahnhof überquert, wo er von einem anderen einfahrenden Zug erfasst wurde. Die Bundespolizei warnt seit jeher vor dem lebensgefährlichen Leichtsinn, Bahngleise zu überqueren oder sich auch nur nahe an Gleisbetten aufzuhalten. Erst am 3. Dezember 2019 wurde einem 78-Jährigen in Waiblingen zum Verhängnis, dass er sein Fahrrad in der Gleismulde unterhalb der Brücke der Westumfahrung neben den Gleisen entlang schob, wohl um den Weg abzukürzen. Er wurde von einem Zug erfasst und lebensgefährlich verletzt. Im September des Jahres 2018 fand ein älterer Radfahrer in Rudersberg den Tod. Der Mann hatte mit seinem Pedelec den Bahnübergang an der Neuen Zumhofer Straße, an dem die Schranken heruntergelassen waren und die Signalanlage Rot zeigte, überqueren wollen. Er wurde von der Wieslauftalbahn erfasst – dies war der dritte Unfall in diesem Bereich der Bahnstrecke seit 2015 gewesen. Denn bereits im März des Jahres 2016 hatte an gleicher Stelle ein 20-jähriger Fußgänger schwere Verletzungen davongetragen, er hatte vermutlich Kopfhörer aufgehabt. Und im März 2015 hatte ein Mann tödliche Verletzungen erlitten. Der Betrunkene war gegen 22 Uhr grob fahrlässig entlang der Gleise in Richtung einer Tankstelle gelaufen, als er von einem Zug erfasst wurde. Anfang März 2010 gingen eine 14-Jährige und ein 15-Jähriger beim S-Bahn-Haltepunkt Beutelsbach verbotswidrig über die Gleise. Durch eine Notbremsung konnte der Triebfahrzeugführer der S-Bahn einen Zusammenstoß gerade noch verhindern.

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Erstellt:
22. April 2020, 18:12 Uhr

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