Aschaffenburg
19-Jährige vor fast 41 Jahren getötet – Festnahme in der Türkei
Im Sommer 1984 wird eine junge Frau in einem Wohnheim in Aschaffenburg getötet. Der mutmaßliche Täter setzt sich ins Ausland ab. Nun gibt es nach Jahrzehnten eine Festnahme.

© Daniel Löb/dpa/Daniel Löb
In einem Cold-Case-Fall haben Ermittler einen Mann festgenommen, der vor 41 Jahren eine Frau getötet haben soll.
Von red/dpa
Nach dem gewaltsamen Tod einer 19-Jährigen vor fast 41 Jahren in Aschaffenburg ist der mutmaßliche Täter in der Türkei festgenommen worden. „Am Montag wurden die Ermittlungsbehörden über die Festnahme des Gesuchten in der Türkei informiert“, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken mit. Zuvor hatte das „Main-Echo“ über die Festnahme berichtet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um den ehemaligen Lebensgefährten des Opfers.
Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg werde die Überstellung des festgenommenen Mannes nach Deutschland veranlassen. Dies könne einige Zeit in Anspruch nehmen, so Polizeihauptkommissar Martin Kuhn.
Maria Köhler war 19 Jahre alt, als sie brutal aus dem Leben gerissen wurde. Sie wurde am 30. Juli 1984 mit einem Schal in einem Wohnheim für angehende Krankenschwestern in Aschaffenburg stranguliert und getötet. Der Verdächtige floh den Ermittlern zufolge von Frankfurt aus in die Türkei. Zwei Tage später wurde das Opfer von einer Vorgesetzten gefunden.
Fall auch in ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... Ungelöst“
Die Ermittler standen demnach bereits seit längerem in engem Austausch mit den türkischen Behörden, teilte die Polizei mit. „Nähere Details zum weiteren Gang der Ermittlungen werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.“
Mit einer großangelegten Öffentlichkeitsfahndung war die Polizei in diesem Jahr in die Offensive gegangen, um das Verbrechen doch noch aufzuklären. Die Ermittler wandten sich in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ in einer Spezialausgabe zu „Cold Cases“, also ungelösten Altfällen, an diejenigen, die etwas über die Tat oder den mutmaßlichen Täter wissen. Nach der Fernsehsendung im März erhielten die Ermittler 15 Hinweise aus der Bevölkerung auf den mutmaßlichen Mörder, teilte die Polizei damals mit.