Seit Hamas-Angriff
22 antisemitische Vorfälle an Hochschulen im Südwesten
Seit dem Hamas-Angriff ist es an Hochschulen in Baden-Württemberg zu antisemitischen Vorfällen gekommen. In manchen Fällen leiteten die Behörden Ermittlungsverfahren ein.

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Seit dem Hamas-Angriff ist es an Hochschulen in Baden-Württemberg zu antisemitischen Vorfällen gekommen (Symbolbild).
Von red/epd
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben staatliche Hochschulen in Baden-Württemberg 22 antisemitische Vorfälle gemeldet. Bei elf dieser Vorfälle waren Hochschulangehörige beteiligt, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort des Wissenschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. In 6 der 22 Fälle leiteten die Behörden Ermittlungsverfahren ein, beispielsweise wegen Hausfriedensbruchs oder Sachbeschädigung.
Das Wissenschaftsministerium hatte die Hochschulen am 12. Dezember 2023 aufgefordert, antisemitische Vorfälle umgehend zu melden und energisch darauf zu reagieren. Es verweist darauf, dass antisemitisch motivierte Straftaten bereits durch den Kriminalpolizeilichen Meldedienst erfasst werden. Eine zusätzliche gesetzliche Meldepflicht für solche Vorfälle erachtet das Ministerium derzeit nicht als zielführend.
Zur Prävention existieren laut Ministerium vielfältige Maßnahmen an den Hochschulen. Diese reichen von Seminaren und Vorträgen über Informationsmaterial bis hin zur Verankerung des Themas in Leitbildern. Als Beispiele werden eine Veranstaltungsreihe der Universität Freiburg zum Israel-Palästina-Konflikt und ein Studienprofil „Antisemitismuskritische Bildungsarbeit“ an der PH Ludwigsburg genannt.