Nordirland
22 Polizisten bei Ausschreitungen verletzt – Familie evakuiert
In Nordirland kommt es die vierte Nacht in Folge zu Ausschreitungen. Nach Angaben der Polizei muss eine Familie mit drei Kindern aus einem Haus evakuiert werden.

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Auch Jugendliche beteiligen sich an den Ausschreitungen.
Von red/dpa
Nach einem mutmaßlichen Übergriff auf ein Mädchen ist es in Nordirland die vierte Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen. In Portadown seien Polizisten mit Ziegelsteinen und Feuerwerk angegriffen worden, teilte die Polizei mit. 22 Einsatzkräfte seien verletzt worden. Auch an anderen Orten gab es demnach Proteste.
Bei einem Hausbrand in der Stadt Coleraine werde von einer vorsätzlichen, rassistisch motivierten Tag ausgegangen. „Eine Familie mit drei jungen Kindern wurde aus dem Haus evakuiert“, teilte die Polizei mit.
Die Unruhen hatten begonnen, nachdem zwei Jugendliche versucht haben sollen, ein Mädchen zu vergewaltigen. Die 14-Jährigen hatten den Vorwurf vor Gericht zurückgewiesen. Ihre Nationalität ist unklar – die Polizei hatte am Dienstag von rassistisch motivierten Unruhen gesprochen.
Polizeichef Jon Boutcher drohte Randalierern mit Konsequenzen. „Wir werden Sie verfolgen“, sagte er am Donnerstag. Das sei keine Art für eine zivilisierte Gesellschaft. Das Mädchen sei von den Ereignissen noch weiter traumatisiert worden. Die Gewalt müsse aufhören.
Der anfangs rechtmäßige Protest sei gekapert worden, sagte der Polizeichef. Das kriminelle Verhalten sei rassistisch motiviert. Er beschrieb, wie Einsatzkräfte halfen, Familien zu evakuieren, die sich in Kleiderschränken oder auf Dachböden versteckt hätten. Die Familien hätten nichts Falsches getan, sondern seien geschätzte Mitglieder der Gesellschaft.