Breisgau-Hochschwarzwald
23-Jährige muss wegen illegaler Hundezucht 138.000 Euro Strafe zahlen
Bei einer Durchsuchung werden kranke und verwahrloste Zwergspitze gefunden. Rund zwei Jahre später werden zwei Frauen verurteilt.

© IMAGO/Gottfried Czepluch
Eine 23-Jährige hat viele Hunde illegal gezüchtet und mit ihnen gehandelt (Symbolbild).
Von red/dpa/lsw
Weil sie Zwergspitze illegal züchtete und mit ihnen handelte, ist eine 23-Jährige zu einem ganzen Bündel von Geldbußen mit einem Gesamtbetrag von gut 138.000 Euro verurteilt worden. Zusätzlich müssen die Frau und ihre mitangeklagte Mutter jeweils 180 Tagessätze von je 10 Euro zahlen, da sie mindestens 44 Zuchthunden Leid und Schmerzen zufügten.
Wie die Direktorin des Amtsgerichts im badischen Müllheim, Sabine Schlöffel, sagte, wurden Hunde teils in engen verdreckten Transportboxen gehalten. „Im ganzen Haus roch es nach Kot“, sagte die Juristin bei der Urteilsverkündung mit Hinweis auf Zeugenaussagen. Die Tiere waren teils krank und verhaltensgestört, so hatten einige Angst, sich draußen aufzuhalten, wie die Anklage berichtete.
66 Zwergspitze beschlagnahmt
Vor gut zwei Jahren waren bei einer Durchsuchung in dem Haus in Badenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) die 66 Zwergspitze beschlagnahmt worden. Nach Angaben der Tierschutzorganisation Peta wurden die Kleinhunde über soziale Netzwerke vor allem in die Schweiz, nach Frankreich und in andere EU-Staaten verkauft. Die Polizei war nach eigenen Angaben über Hinweise aus der Bevölkerung auf die Zucht in einem Einfamilienhaus aufmerksam geworden.
Die 23-Jährige und ihre 63 Jahre alte Mutter standen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz vor Gericht. Die Zucht lief laut Gericht von 2016 bis 2023. Der Verteidigung der beiden Frauen forderte jeweils Freispruch. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig. Der Anwalt der Mutter sagte am Rande des Prozesses, er tendiere dazu, ein Rechtsmittel einzulegen. Dieses müsse innerhalb einer Woche passieren.
Schlöffel sagte, die hohe Strafe mit 55 Einzel-Geldbußen werde die Hauptangeklagte „sicherlich finanziell hart treffen“. Es gebe keine Gesamtgeldbuße, berichtete die Juristin mit Blick auf den Gesamtbetrag der Bußen von gut 138.000 Euro.
Die Landesbeauftragte für Tierschutz, Julia Stubenbord, hatte bereits vor dem Urteil gesagt, es handele sich um einen größeren Fall, da es sich um viele Tiere gehandelt habe.