3300 Jahre alter Obelisk wird gereinigt
Das altägyptische Steinmonument auf dem Pariser Place de la Concorde soll durch Kärcher bis zum Frühjahr im alten Glanz erstrahlen.

© photo@davidfranck.de
Bei der Reinigung tragen die Arbeiter einen Ganzkörperschutz mit Atemmaske und Frischluftzufuhr. Foto: Kärcher
Winnenden/Paris. Auf einem der bekanntesten Plätze von Paris, dem Place de la Concorde, findet derzeit ein außergewöhnliches Reinigungsprojekt statt: Der 3300 Jahre alte Obelisk von Luxor wird anlässlich des 200. Jahrestages der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen restauriert und schonend gereinigt. Das Familienunternehmen Kärcher finanziert nicht nur die vollständige Restaurierung des wertvollen Denkmals im Rahmen seines Kultursponsorings, sondern führt auch die Reinigung selbst aus. Das Projekt soll im Laufe des Frühjahrs abgeschlossen werden.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Partnerschaft mit dem französischen Kulturministerium und freuen uns, dass wir mit unserem Know-how und finanziellen Engagement zur Erhaltung eines so prestigeträchtigen Monuments wie dem Obelisken von Luxor beitragen können,“ sagt Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE&Co.KG.
Die Säule ist 23 Meter hoch und 222 Tonnen schwer
In enger Abstimmung mit den Projektpartnern wie der Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten der Region Île-de-France (DRAC) im Kulturministerium, unter der Bauleitung des Chefarchitekten für historische Denkmäler, François Chatillon, und mit wissenschaftlicher Begleitung des Forschungslabors für historische Denkmäler setzt Kärcher das Konzept zur Restaurierung des Monuments um. Das Unternehmen hat damit nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Koordination für die substanzschonende Gesamtrestaurierung der 23 Meter hohen und 222 Tonnen schweren Säule übernommen. „Wir sind sehr erfreut darüber, dass Kärcher, Hand in Hand mit der DRAC, zur Erhaltung dieses für das französische Volk so wichtigen Kulturdenkmals beiträgt,“ sagt Laurent Roturier, Regionaldirektor der DRAC.
Um die kostbare Originaloberfläche der Fassade nicht zu beschädigen, wurde für sämtliche Maßnahmen ein umfangreicher Plan ausgearbeitet. Der Großteil der Reinigung geschieht mit dem sogenannten Niederdruck-Mikropartikelstrahlverfahren. Bei einem Oberflächendruck von nur 0,5 bis 1 bar und einem Abstand von 15 bis 20 Zentimetern können so die meisten durch Witterung und Emissionsverschmutzungen entstandenen Ablagerungen entfernt werden.
Zum Schutz gegen dabei entstehende Feinstäube tragen die Reinigungsspezialisten einen Ganzkörperschutz mit Atemmaske und Frischluftzufuhr. Das Podest und der Bodenbereich des Obelisken werden zusätzlich mit der schonenden Dampfstufe eines Heißwasser-Hochdruckreinigers gereinigt. Ein Team von Restauratoren reinigt außerdem Stellen am Podium, am Podest sowie die Vergoldungen und Gravuren mit speziellen Radierschwämmen.
Die Restauratoren kümmern sich auch um die Entfernung alter, mittlerweile schadhafter Epoxidharzverfugungen, um die Neuverfugung und das Festigen schadhafter Stellen. Spezialisten für Vergoldung übernehmen abschließend die Überholung und Restaurierung des Blattgolds des Pyramidions auf der Spitze des Obelisken. Entziffert wurde die Hieroglyphenschrift durch den Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion im Jahr 1822. Zum Gedenken an diesen Tag gibt es in diesem Jahr in Frankreich zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen.
Der Obelisk auf dem Place de la Concorde wurde im 13. Jahrhundert vor Christus in der 19. Dynastie unter dem Pharao Ramses II. gefertigt und stand bis Anfang des 19. Jahrhunderts im Tempel von Luxor in Oberägypten. Der Vizekönig von Ägypten, Muhamed Ali Pascha, machte ihn 1829 dem französischen König Louis Philippe zum Geschenk. Der äußerst komplizierte Transport per Schiff nach Frankreich nahm drei Jahre in Anspruch und nachdem der Obelisk im Sommer 1834 in Paris ankam, dauerte es weitere zwei Jahre, bis er vor über 200000 Zuschauern mit einer aufwendigen Holzkonstruktion aufgestellt wurde. Er ist das älteste Monument von Paris. pm