Handel
400 KiK-Filialen sollen schließen
Textildiscounter KiK plant offenbar die Schließung von vielen Geschäften. Gleichzeitig verlassen CEO Patrick Zahn und COO Dirk Ankenbrand das Unternehmen.

© IMAGO/Sven Simon
Nicht alle KiK-Filialen gelten als rentabel.
Von Michael Maier
Der Textildiscounter KiK steht vor einem Umbruch in Deutschland. Nach Berichten der Immobilien Zeitung könnten bis zu 400 der rund 2.400 deutschen Filialen geschlossen werden. Besonders betroffen seien wirtschaftlich schwache Standorte, die sich nicht mehr rentabel betreiben lassen.
KiK selbst bestätigt die konkrete Zahl nicht offiziell, verweist jedoch auf einen laufenden Prüfprozess. Ein Unternehmenssprecher erklärte gegenüber Medien, dass man regelmäßig die Wirtschaftlichkeit des bestehenden Filialnetzes analysiere, um langfristig solide aufgestellt zu bleiben. Trotz der möglichen Reduzierung betont das Unternehmen, weiterhin in bestehende und neue Märkte investieren zu wollen - sowohl in Deutschland als auch international.
KiK-Umbruch bei Filialen und Management
Die drohenden Filialschließungen fallen in eine Phase tiefgreifender Veränderungen im Management. Geschäftsführer Patrick Zahn, der das Unternehmen über 18 Jahre prägte, davon neun Jahre als CEO, hat KiK überraschend verlassen. Laut Handelsblatt hatte Zahn wegen strategischer Differenzen mit Tengelmann-Eigentümer Christian Haub um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Nur wenige Wochen zuvor war bereits Chief Operating Officer Dirk Ankenbrand zurückgetreten.
KiK-Filialen in Stuttgart
- Stuttgart-Ost, Ostendstraße 70
- Stuttgart-West, Rosenbergstraße 59 - 63
- Stuttgart-Bad Cannstatt, Seelbergstraße 9
- Stuttgart-Feuerbach, Leobener Straße 30
- Stuttgart-Münster, Nagoldstraße 53 - 55
- Stuttgart-Zuffenhausen, Ludwigsburger Straße 127 - 129
- Stuttgart-Vaihingen, Schwabenplatz 1
Die gleichzeitigen Veränderungen in der Führung und die möglichen Filialschließungen werfen Fragen zur künftigen Ausrichtung des Textildiscounters auf. KiK beschäftigt europaweit rund 25.000 Mitarbeiter und betreibt über 4.200 Filialen mit einem Jahresumsatz von etwa 3,2 Milliarden Euro.
Für betroffene Mitarbeiter will das Unternehmen andere Stellen im Konzern anbieten, heißt es. Parallel dazu plant KiK bis 2028 eine flächendeckende Neugestaltung aller verbleibenden Filialen mit einem überarbeiteten Konzept.