450 Euro pro Einwohner für Corona-Schulden im Südwesten

dpa/lsw Stuttgart/München. Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie nimmt Baden-Württemberg Nettokredite in Höhe von 450 Euro pro Einwohner auf. Dies geht aus einer aktuellen Auflistung des Landesrechnungshofs Schleswig-Holstein hervor, die der Präsident des Bayerischen Obersten Rechnungshofs (ORH), Christoph Hillenbrand, am Mittwoch im Haushaltsausschuss des bayerischen Landtags in München vorgestellt hat. Bayern hingegen nimmt Nettokredite in Höhe 3049 Euro auf und ist demnach im Vergleich mit Bund und Ländern Spitzenreiter bei der Neuverschuldung.

Dahinter folgen Bremen (1754 Euro), Sachsen (1473 Euro) und Nordrhein-Westfalen (1393 Euro), wobei in Sachsen in der Zahl schon konjunkturell bedingte Mindereinnahmen berücksichtigt sind. Zum Vergleich: Die Kreditaufnahme des Bundes liegt umgerechnet pro Einwohner bei 1876 Euro. Bei den meisten anderen Ländern belaufen sich die Mehrausgaben auf weniger als 500 Euro pro Einwohner. Thüringen und Berlin verzichten vollends auf eine Kreditaufnahme.

Insgesamt stellen Bund und Länder wegen der Krise zusätzliche Ausgaben von rund 342 Milliarden Euro zur Verfügung. Davon entfallen rund 75 Prozent (255,8 Milliarden Euro) auf den Bund und 25 Prozent (85,8 Milliarden Euro) auf die Länder.

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Erstellt:
27. Mai 2020, 16:24 Uhr

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