Mehr Gesundheitsaufklärung

Ärzteverband: Falscher Lebensstil macht Menschen krank

Um die Gesundheit vieler Menschen in Deutschland sei es schlecht bestellt, sagt der Ärzteverband Medi Geno. Das sei die Folge eines falschen Lebensstils. Aufklärung sei nötig.

Übergewicht gehört zu den größten Gesundheitsrisiken.

© imago/Sven Simon

Übergewicht gehört zu den größten Gesundheitsrisiken.

Von Mathias Bury

Der Ärzteverband Medi Geno fordert mehr Eigenverantwortung und Prävention zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen im Land. Der Verband reagiert damit auf den vor wenigen Tagen vorgestellten Gesundheitsreport der Deutsche Krankenversicherung (DKV). Dieser zeige, dass nur zwei Prozent der Deutschen wirklich gesund leben. Das sei „mehr als besorgniserregend“, betont der Verband.

Angesichts der Debatten um steigende Krankenkassenbeiträge müsse auch offen darüber gesprochen werden, dass der Lebensstil vieler Menschen das Gesundheitswesen zunehmend belaste. So sei etwa starkes Übergewicht und mangelnde Bewegung schon bei Kindern „ein wachsendes und sehr ernst zu nehmendes Problem“. Laut Studien könnte eine deutliche Verbesserung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung das Gesundheitswesen um bis zu 22 Milliarden Euro im Jahr entlasten.

„Deshalb brauchen wir dringend mehr Präventionsangebote und auch gesundheitliche Aufklärung – schon in den Schulen“, erklärt der Verbandsvorsitzende Norbert Smetak, er ist praktizierender Kardiologe in Kirchheim unter Teck. Bei der Gesundheitskompetenz sei Deutschland Schlusslicht in Europa. „Deutschland kränkelt im wahrsten Sinne des Wortes“, kritisiert Smetak.

20 Minuten Bewegung täglich

Dabei könnten schon 20 Minuten moderate Bewegung am Tag das Sterblichkeitsrisiko signifikant reduzieren. Ein gesunder Lebensstil mit täglicher Bewegung, ausreichendem Schlaf und möglichst geringem Konsum von Alkohol, digitalen Medien sowie hoch verarbeiteten Lebensmitteln sei auch keine Frage des Geldes. Smetak: „Das kann sich jeder leisten.“ Der Verband Medi Geno ist ein bundesweiter Ärzteverbund, er vertritt rund 10 000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten.

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Erstellt:
6. August 2025, 13:18 Uhr

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