AfD-Chef Meuthen: Viele vernünftige Leute im „Flügel“

dpa Böblingen. Auch Positionen des völkisch-nationalistischen „Flügels“ von Björn Höcke sind aus Sicht des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen Teil der AfD. „Zu sagen, der Flügel gehört in seinen Positionen in toto nicht dazu, würde ich für falsch halten“ sagte Meuthen am Sonntag am Rande eines Sonderparteitags der AfD Baden-Württemberg der Deutschen Presse-Agentur. „Dazu kenne ich zu viele vernünftige Leute, die sich dem Flügel zugehörig fühlen, mit denen man sehr wohl vernünftig sich austauschen kann.“ Der „Flügel“ sei eine signifikante Strömung in der Partei und eingebunden in die AfD, auch wenn er die Positionen nicht immer teile. Meuthen kritisierte hingegen „extreme Charaktere“ in der Partei wie Wolfgang Gedeon. Antisemitismusvorwürfe gegen Gedeon hatten 2016 vorübergehend zur Spaltung der baden-württembergischen AfD-Fraktion geführt.

Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schaut skeptisch. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild

Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen schaut skeptisch. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild

Der EU-Parlamentarier Meuthen stimmte sich trotz seiner wirtschaftsliberalen Ausrichtung lange Zeit eng mit dem Führungspersonal des „Flügels“ ab. Zwischenzeitlich ging er aber etwas auf Distanz zu der Gruppe.

Die Südwest-AfD wählte am Samstag die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, an die Spitze des Landesverbands. Weidel versprach den Mitgliedern, den zerstrittenen Landesverband zu befrieden - und stellte auch eine Einbindung des „Flügels“ in Aussicht. Meuthen sagte, die Voraussetzung für eine Befriedung sei mit dem Personaltableau gegeben. Er sprach mit Blick auf den neuen Landesvorstand von vernünftigen und integren Personen, „die sicherlich nicht die Absicht haben, jetzt Öl ins Feuer zu gießen“.

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Erstellt:
16. Februar 2020, 13:51 Uhr

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