Dax-Zusammensetzung
Aktienkurs schwächelt – Muss Porsche den Dax verlassen?
Die Deutsche Börse gibt am Mittwochabend um 22 Uhr bekannt, wer künftig dem Deutschen Aktienindex angehört. Bleibt der kriselnde Sportwagenhersteller dabei?

© Marijan Murat/dpa
Das Porsche-Logo auf dieser Felge glänzt – anders als die Aktie des Unternehmens derzeit.
Von Matthias Schmidt
An diesem Mittwochabend ist klar, welche Unternehmen in Zukunft zur ersten deutschen Börsenliga zählen, welche Unternehmen also dem Deutschen Aktienindex (Dax) angehören werden. Um 22 Uhr, nach Börsenschluss in den USA, gibt die Deutsche Börse ihre Entscheidung bekannt. Wird die Porsche AG weiter zu den 40 wichtigsten börsennotierten Konzernen in Deutschland gehören? Die Änderungen im Dax gelten ab dem 22. September.
Porsche muss um den Verbleib im Dax zittern, weil der Aktienkurs des Sportwagenherstellers aus Stuttgart-Zuffenhausen seit Jahresbeginn um etwa 20 Prozent nachgegeben hat, während der Dax sich genau in die entgegengesetzte Richtung entwickelt hat. Das Papier notiert aktuell bei etwa 44,60 Euro. Zum Vergleich: der Ausgabekurs vor drei Jahren betrug 82,50 Euro. Ein Kriterium für eine Notierung im Dax ist die Marktkapitalisierung, die errechnet wird aus dem Aktienkurs multipliziert mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien.
Dabei hatte sich die Porsche-Aktie sehr gut entwickelt, als das Unternehmen im September 2022 an die Börse ging. Nach nur drei Monaten stieg der Sportwagenhersteller in den Dax auf, dem er seitdem angehört. Nun aber droht der Abstieg in die zweite Liga, genannt M-Dax. Zum Zeitpunkt des Aufstiegs in den Dax am 19. Dezember 2022 stand die Aktie bei 106 Euro.
Die Aktienkursentwicklung der Porsche AG ist das Spiegelbild der Krise, in der sich die deutsche Autoindustrie nach dem Einbruch ihrer Marktanteile auf dem chinesischen Markt, angesichts der Transformationskosten Richtung Elektromobilität sowie der US-Einfuhrzölle befindet. Porsche unterhält keine Produktionsstätten in den USA, ist von den Zöllen also besonders betroffen.
Die Index-Kommission der Deutschen Börse beugt sich turnusgemäß alle drei Monate über die Zahlen. Unmittelbar vor der Internationalen Autoausstellung (IAA), die vom 9. bis 14. September in München stattfindet, wäre die Rückstufung eine bittere Pille für Porsche – zumal auch die Holdinggesellschaft Porsche SE, in der die Familien Porsche und Piëch ihre Beteiligungen an Porsche und am VW-Konzern bündeln, auf der Kippe steht.