„Orange the World“
Aktion gegen Gewalt an Frauen - UN Women startet Kampagne
Mit einer Kampagne will UN Women auf das Problem der Gewalt gegen Mädchen und Frauen aufmerksam machen und setzt dazu ein Zeichen mit orangefarbenem Licht – auch in Deutschland.
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Zum Kampagnenstart von „Orange the World“ ruft die UN-Frauenorganisation Politik und Gesellschaft zu mehr Einsatz gegen Gewalt auf (Symbolfoto).
Von red/KNA
Frauen und Mädchen müssen nach Worten von UN Women sowohl im öffentlichen als auch im digitalen Raum besser geschützt werden. Zum Start der weltweiten Kampagne "Orange the World" am Dienstag ruft die Frauenorganisation der Vereinten Nationen Politik und Gesellschaft zu stärkerem Engagement auf. Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Im Zuge der Aktion setzen am Montag zahlreiche Organisationen und Einrichtungen, darunter der Deutsche Fußball-Bund, Bundesministerien und Kirchen, sichtbare Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Dazu zählen etwa orange Beleuchtung und eine Fahne mit der Aufschrift "Stopp Gewalt".
UN Women verweist auf den kürzlich veröffentlichten Bundeslagebericht "Häusliche Gewalt 2024" des Bundeskriminalamts. Demnach wurden im vergangenen Jahr 4.876 Fälle digitaler Partnerschaftsgewalt angezeigt - ein Anstieg um rund elf Prozent. "Dem muss Einhalt geboten werden", erklärte die Vorstandsvorsitzende von UN Women Deutschland, Angela Langenkamp. Ein Leben frei von Gewalt sei menschenrechtliche Verpflichtung und gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Präventionsmaßnahmen und Reformen gefordert
An insgesamt 16 Aktionstagen will die Organisation dafür werben, geschlechtsspezifische Gewalt als strukturelles Problem anzuerkennen. Von der Bundesregierung verlangt UN Women ressortübergreifende Strategien und eine verlässliche Finanzierung von Präventionsmaßnahmen, beginnend im Kindesalter. Dazu gehören Reformen im Sorge- und Umgangsrecht, eine bessere Qualifizierung von Polizei und Justiz sowie der Ausbau von Täterprogrammen und Schutz- und Beratungsangeboten.
Zudem drängt UN Women auf die vollständige Umsetzung internationaler Verpflichtungen wie der Istanbul-Konvention sowie des Gewalthilfegesetzes. Auch verbale und gestische sexualisierte Belästigung - sogenanntes Catcalling - solle strafbar werden. Eine Petition dafür hat UN Women erst in der vergangenen Woche ins Leben gerufen.
