Akustikdecke dringender als Spielturm

Investitionsplan 2020 bis 2023 für Auenwald beschlossen – Gemeinde gibt im kommenden Jahr über 2,5 Millionen Euro aus

Von Florian Muhl

AUENWALD. Fast 2,7 Millionen Euro wird die Gemeinde Auenwald im kommenden Jahr für vermögensrelevante Beschaffungen und Tief- und Hochbauprojekte ausgeben. Nach Abzug der Einnahmen für Grundstückserlöse immerhin noch etwas über 2,5 Millionen Euro. Das geht aus dem Investitionsprogramm hervor, das Kämmerin Claudia Kurz in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt hat. In den kommenden vier Jahren werden es insgesamt knapp 10 Millionen sein, so der Plan, den der Gemeinderat bei einer Enthaltung beschlossen hat.

Kurz machte allerdings auch darauf aufmerksam, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen „natürlich entscheidend von den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde Auenwald im jeweiligen Haushaltsjahr“ abhänge. Wesentliche Posten im kommenden Jahr sind die Neugestaltung der Ortsmitte Oberbrüden, der Bau des Kunstrasenplatzes in Oberbrüden und der Breitbandausbau sowie Straßen- und Kanalbaumaßnahmen und Anschaffungen in Sachen Elektromobilität.

Laut Bürgermeister Karl Ostfalk enthält das Programm fürs kommende Jahr wieder wichtige Infrastrukturmaßnahmen, die für die Gemeinde nur mit einer Förderung des Landes oder des Bundes umsetzbar sind. Beispiel Oberbrüden: Die Gemeinde will dort die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte und auch das Wohnumfeld verbessern. Gleichzeitig soll das innerörtliche Potenzial, zum Beispiel bei der Nahversorgung, ausgeschöpft werden. Im Rahmen des Landessanierungsprogramms soll die Bachverdolung erneuert werden. Die Kämmerin hat dafür eine Million Euro eingeplant. Gleichzeitig rechnet sie mit einer Landesförderung in Höhe von 60 Prozent.

Beispiel Allwettersportplatz in Oberbrüden: Um einen angemessenen Trainings- und Spielbetrieb für die große Anzahl der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenfußballer in der Gemeinde gewährleisten zu können, ist der Neubau eines Kunstrasenplatzes geplant (wir berichteten). Auch dieser wird mit rund einer Million Euro veranschlagt. Die Gemeinde rechnet mit einem Zuschuss von insgesamt 442000 Euro. Im Rahmen der Förderung der Elektromobilität plant die Kämmerin 360000 Euro für den Bau von vier Ladestationen ein. Der Bund fördert das Projekt mit 125000 Euro.

Für die beiden kommenden Jahre vorgesehen: Das neue Feuerwehrfahrzeug LF20 soll mit 450000 Euro in den Etat einbezogen werden. Zuschuss: 92000 Euro. Die Baukosten für die Erneuerung der Brücke in der Hoholzstraße werden rund 350000 Euro betragen (Zuschuss: mindestens 60000 Euro). Die Neugestaltung der Kelterstraße wird wohl 460000 Euro verschlingen (erwarteter Zuschuss: 152000 Euro).

Für den Breitbandausbau in den unterversorgten Gebieten werden insgesamt 1,4 Millionen Euro, davon im kommenden Jahr 400000 Euro, bereitgestellt. Ein 50-Prozent-Zuschuss vom Bund liegt bereits vor, weitere 40 Prozent erhofft sich die Gemeinde von anderer Seite.

Wie Bürgermeister Ostfalk anmerkte, fehlen zur Finanzierung der geplanten Investitionen noch 850000 Euro. Aber erst, wenn der Haushaltsplan aufgestellt ist, könne man genau sagen, welchen Betrag man noch wie aufbringen muss.

„In der Grundschule Lippoldsweiler ist es sehr, sehr laut“

Eine Anregung brachte Ulrich Zanker vor. „In der Grundschule Lippoldsweiler ist es sehr, sehr laut. Deswegen baut man ja auch eine Akustikdecke ein, die für 2021 geplant ist“, merkte der Gemeinderat der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWA) an. „Dann haben wir auf dem Ebersberg einen Spielturm. Ist der baufällig, dass wir den erneuern müssen, oder wird da einfach ein neuer gebaut? Meine Frage wäre, ob wir nicht die Akustikdecke auf 2020 vorverlegen und den Spielturm auf 2021 schieben.“ Kinder könnten eher auf einen Spielturm verzichten als Schüler und Lehrer, die eine wahnsinnige Lärmbelästigung zu ertragen hätten, auf einen ruhigeren Klassenraum. UWA-Sprecher Franz Matyas formulierte diese Anregung als Antrag, der dann einstimmig angenommen wurde.

Was den UWA-Fraktionsvorsitzenden auch sauer aufstoße, ist der geplante Jugendtreff im Gebäude Hügelstraße 1. Da habe man ab 2014 mal 10000, mal 20000 Euro reingesteckt und dann sei drei Jahre lang gar nichts passiert. Seinen Antrag, dass sich die Gemeinderäte das Gebäude zunächst mal vor Ort anschauen sollen, wie das Rathaus Oberbrüden, griff Ostfalk auf.

Auch die Sanierung der Auenwaldhalle sprach Matyas an. Da seien für die Jahre 2022 und 2023 zusammen 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Ostfalk bemerkte, dass noch nicht gewiss sei, was genau zu tun ist. „Wir haben den Umfang noch nicht definiert.“ Das müsse zunächst der Technische Ausschuss besprechen.

Zum Schluss ging es noch um die Zukunft des alten Schulhauses Oberbrüden – im Rahmen des Landessanierungs- oder SIQ-Programms sanieren oder nicht. Vorgesehen sind 300000 Euro für das Jahr 2023. „Aber wer will denn sanieren?“ fragte Tanja Aberle. „Abreißen“, regte die UWA-Rätin an. Der Gemeinderat solle über dieses Thema beraten.

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Erstellt:
25. November 2019, 16:00 Uhr

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