Al-Ammar will Barthle beerben

Integrationsbeauftragter bewirbt sich als CDU-Bundestagskandidat.

Mustafa Al-Ammar

Mustafa Al-Ammar

BACKNANG/SCHWÄBISCH GMÜND (not). Bereits im vergangenen November hat Mustafa Al-Ammar seine Kandidatur für das Amt des Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd angekündigt. Nun, nachdem Platzhirsch Norbert Barthle seinen Abschied aus der Bundespolitik angekündigt hat, hat Al-Ammar sein Interesse an einem Mandat im Bundestag für die CDU bekräftigt. Der 42-Jährige ist Integrationsbeauftragter der Kreis-CDU und wurde 1978 im Irak geboren. Al-Ammar ist mit einer „angehenden Ärztin verlobt, die aus einer jüdischen Holocaust-Überlebenden-Familie stammt“, und er hat eine „christliche Tochter“. So beschreibt sich Al-Ammar, der seit 2009 deutscher Staatsbürger ist.

Seine Familie im Irak war sowohl in der Politik als auch im Bereich Kunst und Musik berühmt. „Mein Großvater hat im Jahr 1920 einen entscheidenden Beitrag für die Revolution geleistet, die dazu führte, dass der Irak unabhängig von Großbritannien geworden ist.“ Aufgrund der Tatsache, dass die Familie Al-Ammar zu der politischen Opposition im Regime von Saddam Hussein gehörte, wurden viele von ihnen umgebracht. Deswegen hat Al-Ammar zusammen mit seiner Familie im Jahr 1991 den Irak verlassen. Er studierte Musik an der Musikakademie in Jordanien und arbeitet seit 1996 Berufsmusiker. „Seitdem habe ich nahezu überall auf der Welt, vorwiegend im arabischen Raum, Konzerte gegeben.“

Im Jahr 2001 hat Al-Ammar eigenen Angaben zufolge in Algerien bei einer Pressekonferenz nach einem Musikfestival das Regime von Saddam Hussein kritisiert. Er wurde drei Tage lang in der irakischen Botschaft in Algerien inhaftiert.

Seit 2016 arbeitet Al-Ammar beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), wo er eigenen Angaben zufolge viele IS-Anhänger identifiziert hat. „Um meinen Aufgaben noch gerechter zu werden, habe ich mich 2019 im Bereich Kriminalstatistik-Anti-Terror an der Steinbeis-Hochschule in Berlin als Experte fortgebildet. Ich bin zertifizierter Investigation Expert und Antiterrorexperte. Nebenbei studiere ich in London Politik und internationale Beziehungen an der University of London.“

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Erstellt:
16. Juni 2020, 16:00 Uhr

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