Al-Baschir verhängt einjährigen Notstand im Sudan

Khartum /AFP - Angesichts seit Wochen andauernder Proteste hat Sudans Staatschef Omar al-Baschir in einem Rundumschlag die Führungsspitze des Landes ausgewechselt und einen einjährigen Notstand ausgerufen. In einer Fernsehansprache erklärte der seit drei Jahrzehnten herrschende al-Baschir, die nationale Regierung sowie die Provinzregierungen seien entlassen. Am Samstag enthob er zudem seinen langjährigen Verbündeten und Stellvertreter Bakri Hassan Saleh seines Postens.

Al-Baschir erklärte, die neue Regierung solle sich mit den wirtschaftlichen Sorgen der Bevölkerung befassen. Der Sudan befinde sich in einer „schwierigen und komplizierten Situation“, der „schwierigsten in seiner Geschichte“. Mittels zweier Dekrete ernannte der Staatschef 16 Offiziere der Armee und zwei Offiziere der Sicherheitskräfte zu neuen Gouverneuren der insgesamt 18 Provinzen des nordostafrikanischen Landes. Ungeachtet der Ankündigungen gab es am Samstagabend in der Hauptstadt Khartum und der Zwillingsstadt Omdurman erneut Proteste. Die Initiatoren forderten den Sturz des 75-jährigen Präsidenten. Die Demonstranten skandierten „Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit“. Die Polizei ging mit Tränengas gegen sie vor.

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Erstellt:
26. Februar 2019, 10:25 Uhr

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