Stocherkahnrennen in Tübingen

An Fronleichnam verwandelt sich der Neckar wieder in eine Rennstrecke

Am Donnerstag findet erneut das traditionelle Stocherkahnrennen in Tübingen statt. Wann das Rennen startet, was das Siegerteam erhält und welche Strafe den Verlierern droht.

Die schweren Holzkähne in dem Wasser zu lenken, ist alles andere als einfach.

© dpa/Christoph Schmidt

Die schweren Holzkähne in dem Wasser zu lenken, ist alles andere als einfach.

Von Philip Kearney

Einmal im Jahr verwandelt sich der Neckar in Tübingen in eine Rennstrecke: Dann findet das traditionelle Stocherkahnrennen statt. Bei dem Rennen treten Studentenverbindungen und andere Gruppen mit einem Stocherkahn gegeneinander an.

Rennstart am kommenden Donnerstag ist um 14 Uhr. Dann setzen sich die Kähne vom Neckarsteg zwischen Ernst-Bloch-Straße und Paul-Horn-Arena flussabwärts in Bewegung. Vor der Eberhardsbrücke durchqueren die Kähne das Nadelöhr. Anschließend fahren sie gegen den Uhrzeigersinn um den mittleren Brückenpfeiler, durchqueren das Nadelöhr erneut und setzen das Rennen auf dem Flusszweig Richtung Uhlandbad gegen den Strom fort. Ziel ist die Alleenbrücke.

Verlierer des Stocherkahnrennens müssen Lebertran trinken

Das Siegerteam erhält einen Wanderpokal und ein Fass Bier, auf die Verlierer warten gleich zwei Strafen. Zum einen muss das letztplatzierte Team das Stocherkahnrennen im kommenden Jahr veranstalten. Diese Tradition gibt es schon seit dem ersten Rennen im Jahr 1956. Zudem müssen die Mitglieder des letzten Stocherkahns jeweils einen halben Liter Lebertran trinken.

Wie das schmeckt, weiß die Kahnbesatzung der Alten Turnerschaft Palatia nur zu gut. Die Studentenverbindung kam 2024 als letzte über die Ziellinie und richtet deswegen das Rennen in diesem Jahr aus.

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Kostümparade vor Stocherkahnrennen

Wie jedes Jahr gibt es auch 2025 vor dem Stocherkahnrennen die traditionelle Kostümparade, bei der alle Kahnbesatzungen ihre Verkleidungen zeigen. Die Parade startet um 13 Uhr auf Höhe des Neckarmüllers. Danach fahren die Kähne unter der Neckarbrücke durch, passieren die Jury und begeben sich zum Rennstart. Die einfallsreichsten Verkleidungen werden mit einem Spanferkel belohnt.

Wer zuschauen will, sollte früh da sein. Denn das Rennen zieht jedes Jahr tausende Schaulustige an. Und die besten Plätze – auf der Neckarmauer, am Ufer der Neckarinsel und auf der Neckarbrücke – sind entsprechend schnell vergeben.

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Erstellt:
16. Juni 2025, 13:12 Uhr

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