Angeklagter in Mordprozess: „Mutter hat mich misshandelt“

dpa Ellwangen. Zum Auftakt des Prozesses um die Gewalttat mit sechs Toten in Rot am See hat der Angeklagte ein leidvolles Bild seiner Kindheit gezeichnet. Zum Verhältnis zu seiner Mutter sagte er am Montag: „Sie hat mich auch damals schon misshandelt, auch wenn ich das als Kind nicht verstanden habe.“ Er sei bis zum Ende der Grundschule Bettnässer gewesen und habe bis zum Alter von etwa 9 oder 10 Jahren Windeln getragen, gab der 27-Jährige an. Die Mutter habe ihn wegen seines Geschlechts verspottet. Die Mutter habe sich zudem gewünscht, dass er ein Mädchen sei und habe ihm weibliche Hormone verabreicht.

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: picture alliance / Peter Steffen/dpa/Symbolbild

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: picture alliance / Peter Steffen/dpa/Symbolbild

Mit 30 Schüssen soll der Mann im Januar bei einem Familientreffen im baden-württembergischen Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) sechs Verwandte - darunter seine Mutter - getötet und zwei weitere schwer verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und versuchten Mord vor. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.

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Erstellt:
29. Juni 2020, 10:24 Uhr

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