Angriff auf Ex-Schwager: Anklage geht von Heimtücke aus

dpa/lsw Stuttgart. Nach dem tödlichen Angriff eines 53-Jährigen auf seinen Ex-Schwager sieht die Staatsanwaltschaft das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt. Der Anklage zufolge nutzte der Mann die Arglosigkeit des Opfers aus, da es auf dem Weg zur Arbeit war und nicht mit einem Überfall rechnen konnte. Der mutmaßliche Täter habe sein Opfer gefesselt und geknebelt, um es anschließend zu töten, warf ihm die Staatsanwaltschaft am Donnerstag zum Auftakt des Mordprozesses am Stuttgarter Landgericht vor.

Nach bisherigen Ermittlungen soll der mutmaßliche Täter seinen 48 Jahre alten Ex-Schwager an einem Morgen im Mai dieses Jahres vor der Wohnung im Stadtbezirk Weilimdorf abgepasst haben. Der Angeklagte soll den mit einem Halstuch und Klebeband gefesselten Mann zu einem gepachteten Grundstück gefahren und ihn dort mit zwei Schlägen mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf umgebracht haben. Am Nachmittag soll der Täter den Leichnam vergraben haben.

Die geschiedene Ehefrau des Getöteten hatte den Mann als vermisst gemeldet, nachdem er nicht wie verabredet die gemeinsamen Kinder zur Betreuung abgeholt hatte. Vier Tage nach der Tat tauchte der Angeklagte bei der Polizei auf und gab an der Pforte an, seinen ehemaligen Schwager getötet und begraben zu haben. Aufgrund der Beschreibung stießen die Ermittler im Garten des Angeklagten auf die Leiche. Danach soll er keine Angaben mehr gemacht haben. Das Gericht muss klären, welches Motiv der Angeklagte gehabt haben könnte. Mit einem Urteil wird bis Mitte Januar gerechnet.

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Erstellt:
26. November 2020, 16:04 Uhr

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