Anklage gegen Beschuldigte nach Kampfhundeattacke erhoben

dpa/lsw Heidelberg. Sie sollen zwei Kampfhunde auf einen 15 Jahre alten Jugendlichen gehetzt haben - nach dem erschütternden Vorfall im Rhein-Neckar-Kreis hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Beschuldigte erhoben.

Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei leuchtet in der Dunkelheit. Foto: Monika Skolimowska/Archivbild

Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei leuchtet in der Dunkelheit. Foto: Monika Skolimowska/Archivbild

Knapp drei Monate nach der Kampfhundeattacke auf einen Jugendlichen in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) hat die Staatsanwaltschaft Heidelberg Anklage gegen drei Beschuldigte erhoben. Der Vorwurf der schweren Körperverletzung richte sich gegen einen 16-Jährigen und einen 22-Jährigen, die mit den Hunden unterwegs waren, erläuterte der Sprecher der Anklagebehörde, Tim Haaf. Der 21-jährige Hundehalter, der seinem 16-Jährigen Bruder die beiden American Staffordshire Terrier überlassen hatte, ist wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Der Jüngste des Trios sitzt in Untersuchungshaft. Der Strafrahmen für schwere Körperverletzung liegt bei nicht unter einem Jahr Freiheitsentzug.

Am Pfingstmontag hatte der 21-Jährige seinen minderjährigen Bruder und dessen Begleiter mit den zwei Hunden ohne Maulkorb und Leine Gassi gehen lassen - womit er gravierend gegen die Kampfhundeverordnung verstieß. Die Folgen für den jugendlichen Radler waren schlimm: Er wurde auf seinem Fahrrad auf freiem Feld angefallen und gebissen. Der 16-Jährige hatte die Tiere laut Anklagebehörde noch aufgehetzt. Der 15-jährige Radfahrer musste in einer Spezialklinik behandelt werden.

Die beiden Hunde wurden von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Die Hündin und der Rüde leben in einem Tierheim. Wenn es zu einer Verurteilung käme, würden die Vierbeiner quasi als Tatwerkzeug eingezogen. Das Veterinäramt bestimmt dann laut Haaf, was mit ihnen geschieht.

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Erstellt:
1. September 2019, 09:11 Uhr

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