Anstieg der Arbeitslosigkeit flacht weiter ab

Die Zahl der Arbeitslosen im Rems-Murr-Kreis ist im Vergleich zum Vormonat ist im Juni um 340 auf 11124 gestiegen. Die Arbeitslosenquote steigt auf 4,6 Prozent.

Symbolfoto: Berthold Bronisz / pixelio.de

© Berthold Bronisz

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WAIBLINGEN (aa). Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Rems-Murr-Kreis ist im Vergleich zum Vormonat um 340 auf 11124 gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 auf 4,6 Prozent. „Die Talsohle ist noch nicht durchschritten, aber es zeigt sich, dass die Maßnahmen von Agentur und Jobcenter in Kombination mit denen der Bundes- und Landesregierung weiter Früchte tragen – Kurzarbeitergeld und Soforthilfepakete funktionieren“, so Christine Käferle, Leiterin der Agentur für Arbeit Waiblingen. Die Zahl an arbeitslosen Menschen stieg weiter an, allerdings nicht mehr in dem Ausmaß der Vormonate.

Die Anzahl der Arbeitslosgemeldeten hat gegenüber dem Vormonat nochmals zugenommen. Aktuell sind 3982 Menschen mehr arbeitslos (plus 55,8 Prozent) als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg in diesem Zeitraum von 3,0 auf 4,6 Prozent. In Relation besonders betroffen von der Erhöhung der Arbeitslosigkeit sind die Jüngeren bis 25 Jahre (plus 86,3 Prozent). „Junge, gut ausgebildete Menschen haben auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor eine gute Perspektive, auch wenn das Einstellungsverhalten der Unternehmen sich im Vergleich zu den Vorjahren verändert hat,“ spricht Käferle den Jüngeren Mut zu.

In den letzten vier Wochen mussten sich insgesamt 895 Menschen im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos melden, das sind 176 weniger als noch im Mai, und 51 mehr als im Juni letzten Jahres. Demgegenüber stehen 591 Abgänge in Erwerbstätigkeit (plus 143 im Vergleich zu Mai, minus 57 im Vergleich zu Juni 2019). Käferle: „Es ist erfreulich, dass im Juni weniger Menschen im Kreis Kündigungen erhalten haben oder sich nach Ende einer Befristung arbeitslos melden mussten. Gleichzeitig konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beenden.“ Nach Rechtskreisen betrachtet nahm die Zahl der Arbeitslosgemeldeten sowohl im Vergleich zum Mai als auch im Vorjahresvergleich vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung zu. So ist die Anzahl der von der Agentur für Arbeit betreuten Personen in den letzten vier Wochen um 224 auf 6057, im Vergleich zum Vorjahr um 2758 Personen angestiegen. Die Zahl der Personen, die vom Jobcenter Rems-Murr betreut werden, erhöhte sich im Juni um 116 auf 5067, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1224 Personen. „Menschen, die sich im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit melden, haben in der Regel Anspruch auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung“, erklärt Käferle den verhältnismäßig hohen Anstieg bei der Agentur für Arbeit. Landesweit erhöhte sich die Arbeitslosenquote im letzten Monat um 0,1 auf 4,4 Prozent und liegt damit um 0,2 Prozentpunkte günstiger als im Kreis. Im Juni wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter 21 Stellen mehr gemeldet als im Vormonat (gesamt 499). Neue Stellen gibt es etwa im Gesundheitswesen (51). Die Zugänge liegen jedoch unter dem Niveau des Vorjahres (minus 396). Aktuell befinden sich 2084 Arbeitsstellen im Bestand, 193 weniger als im Mai, 1129 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Zu finden sind diese unter www.jobboerse.arbeitsagentur.de oder in der App Jobsuche. Seit März sind bei der Waiblinger Arbeitsagentur 4573 Anzeigen für konjunkturelles KUG eingegangen und geprüft worden. Im Juni selbst sind nur noch 123 Anzeigen eingegangen. Die Anzahl der Beschäftigten, die voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sind, liegt bei zirka 63600. Damit wurde für vier von zehn Beschäftigten im Rems-Murr-Kreis Kurzarbeit angezeigt. Der Arbeitgeber erwirbt sich mit der Anzeige das Recht, in den nächsten drei Monaten in Kurzarbeitergeld zu gehen. Wenn tatsächlich kurzgearbeitet wird, kann der Betrieb innerhalb von drei Monaten die erforderliche Abrechnungsliste einreichen. Erst nach der Abrechnung liegen endgültige Daten dazu vor, wie viele Personen und welche Branchen betroffen waren.

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Erstellt:
2. Juli 2020, 11:30 Uhr

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