Artenschutz und Kindergarten im Fokus

Die Fraktionen von UWV und Neue Liste im Allmersbacher Gemeinderat haben ihre Wünsche und Anregungen für das Haushaltsjahr 2020 formuliert

Das Thema Haushalt 2020 und damit die Frage, was sich die Gemeinde Allmersbach im Tal leisten kann und wird, steht bei der heutigen Ratssitzung auf der Tagesordnung. Die Ratsfraktionen von UWV und Neue Liste hatten dazu bereits jeweils eine Antragsliste erstellt.

Die Ertüchtigung des Sport- und Erlebnisparks in Allmersbach im Tal liegt der UWV-Fraktion am Herzen. Die Neue Liste wünscht sich dort, genauer gesagt an der L1080, eine Bushaltestelle zu besseren touristischen Anbindung. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Die Ertüchtigung des Sport- und Erlebnisparks in Allmersbach im Tal liegt der UWV-Fraktion am Herzen. Die Neue Liste wünscht sich dort, genauer gesagt an der L1080, eine Bushaltestelle zu besseren touristischen Anbindung. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

ALLMERSBACH IM TAL. Die UWV-Fraktion sprach sich in einem Antrag dazu aus, auf dem Damm des Rückhaltebeckens am Lohwiesenbach eine Sitzbank zu errichten. Diese Maßnahme wird im Etat 2020 berücksichtigt, wie Kämmerer Fabio Hoffmann auf Nachfrage der BKZ bestätigte. Die Unabhängigen Wähler sprechen sich zudem dafür aus, den Generationenpark in der Ortsmitte von Allmersbach, den Spielplatz Glasäcker und den besucherträchtigen Sporterlebnispark auf Vordermann zu bringen. In dem Antrag ist beispielsweise davon die Rede, die Tore im Generationenpark mit Stahlnetzen auszustatten, defekte Spielgeräte im Sandbereich des Spielplatzes Glasäcker durch zwei, drei neue Geräte auszutauschen und im Sporterlebnispark neue Outdoor-Fitnessgeräte sowie eine Hangrutsche von der Karussellebene bis runter zur Bocciabahn auf der Parkplatzebene zu errichten. Grundsätzlich sind bereits Mittel in Höhe von rund 35000 Euro dazu im aktuellen Haushaltswerk eingestellt, so Kämmerer Hoffmann.

Einen weiteren Antrag formulierte die UWV-Fraktion zum Thema Brandschutz. „Zum Schutz der Bürger der Gemeinde im Brandfall ist die Montage der Hydrantenschilder notwendig“, heißt es darin. Der Bauhof der Gemeinde werde sich nun in Eigenleistung darum kümmern, so Hoffmann. Von der Beauftragung einer Fremdfirma, wie sie im Antrag gefordert wird, könne also abgesehen werden. „Der Rathausplatz Heutensbach sollte attraktiver und größer gestaltet werden, dadurch wäre er besser nutzbar. Bisher wird die Bushaltestelle zur Ausrichtung von Veranstaltungen genutzt“, so formulierten die Unabhängigen Wähler einen weiteren Antrag, den sie gerne im Haushaltsplan berücksichtigt sähen. Tatsächlich seien die Aufträge für diese Maßnahme bereits an die Architekten und Planer geschickt worden, mit denen die Gemeinde zusammenarbeitet. Hoffmann: „Ende März, Anfang April könnte das spruchreif werden.“ Die Neue Liste hatte ihr Augenmerk im Vorfeld der Haushaltsberatung unter anderem auf den Kindergarten Wiesental gerichtet. Die Temperaturen im Dachgeschoss des Kindergartens seien im Sommer sehr hoch: „Häufig deutlich über 30 Grad und untragbar für Kinder und Personal.“

Wie es sich genau damit verhält, soll im Rahmen einer energetischen Untersuchung erörtert werden, die bereits beauftragt ist, wie der Kämmerer betont. Das Anliegen der Neue-Liste-Fraktion betreffend, sich um die Abwasserleitungen des Kindergartens zu kümmern, die „häufig verstopft und nicht mehr richtig dimensioniert“ seien, gibt der Kämmerer gleich Entwarnung. Es habe 2016 einen Bauschaden gegeben, der die Verstopfung auslöste und der behoben worden sei. Man habe weiterhin ein Auge darauf, so Hoffmann. Die Fraktion der Neuen Liste spricht sich auch dafür aus, die „Fahrrad to go“-Buslinie3939 zwischen Backnang und Rudersberg am Wochenende auf einen stündlichen Rhythmus zu erweitern. Die Linie verkehrt derzeit nur montags bis freitags. Dieses Thema betreffend führe Bürgermeister Ralf Wörner noch Gespräche mit den zuständigen Stellen. In diesem Zusammenhang werde auch über die Errichtung einer weiteren Bushaltestelle am Sporterlebnispark an der L1080 gesprochen, die den Radweg und damit den Fahrradtourismus an dieser Stelle aufwerten soll. Sollte es zur Einrichtung der neuen Haltestelle kommen – was rechtlich laut Fabio Hoffmann allerdings eine recht knifflige Sache sei –, so wünscht sich die Neue-Liste-Fraktion dort auch eine Fahrradreparatursäule.

Dem Thema Artenrückgang trägt die Fraktion ebenfalls mit einem Antrag Rechnung und spricht sich dafür aus, Ackerraine anzulegen, um dem Artenschwund entgegenzuwirken. Dies sowie die Anlage von Blühwiesen sei bereits in der Planung, erklärt der Kämmerer und verweist auf eine mögliche Förderung in Höhe von rund 15000 Euro dazu.

Auf der Wunschliste der Fraktionen stehen unter anderem auch Baumpflege und Neupflanzungen

Ein Thema, das sowohl die Neue Liste wie auch die UWV in ihren Haushaltsanträgen beschäftigt, sind die Bäume auf Allmersbacher und Heutensbacher Gemarkung. Während die UWV-Fraktion es für vernünftig ansieht, eine Firma mit einer fachgerechten Baumpflege zu beauftragen, plädiert die NL-Fraktion dafür, neue Bäume auf gemeindeeigenen Grundstücken – etwa am Verbindungsweg zwischen Auerhahnweg und Schulweg – zu pflanzen, da „wegen der sogenannten Verkehrssicherungspflicht in den vergangenen Jahren immer wieder Bäume gefällt wurden“.

Wie genau sich der Etat 2020 gestaltet und welche Zahlen er die einzelnen Haushaltsposten betreffend aufweisen wird, zeigt sich am heutigen Dienstag, 18. Februar, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Allmersbacher Rathauses, wo neben dem Etat und Investitionsprogramm für das Haushaltsjahr 2020 auch das Parkraummanagement für Allmersbach im Tal vorgestellt sowie der Sanierungsauftrag zum Fußweg Auerhahnweg und die Änderung des jährlichen Zuschusses zur Kameradschaftskasse der freiwilligen Feuerwehr vom Gemeinderat in öffentlicher Sitzung behandelt wird.

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Erstellt:
18. Februar 2020, 16:00 Uhr

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